Das Didaktik-Team „PRO-Aktjv“ der TH Rosenheim ist mit dem Preis „Nachhaltige Weiterentwicklung der Hochschullehre“ ausgezeichnet worden. Das Deutsche Institut für Hochschulentwicklung (DIfHE) würdigte in Kooperation mit dem Hochschullehrerbund (hlb) das langjährige Engagement des Teams für eine Verbesserung der Wirksamkeit der Lehre in grundständigen Pflichtfächern für MINT-Studiengänge. Wichtige Bausteine hierfür sind aktivierende Lehrmethoden, individuelles Lernfeedback, die Nutzung innovativer Lernräume zur Förderung interaktiver Lernsettings sowie die Verbreitung der Methoden.
Bei der Preisverleihung in Berlin nahm das Projektteam bestehend aus den Professorinnen und Professoren Birgit Naumer, Claudia Schäfle, Silke Stanzel, Elmar Junker und Robert Kellner den mit 10.000 Euro dotierten Lehrpreis aus den Händen des Juryvorsitzenden und Laudators Professor Dr. Jörn Schlingensiepen, Vizepräsident des hlb, entgegen. „Es ist gelungen, vor Ort einen ‚Spirit für professional learning and teaching‘ mit interdisziplinärer Vernetzung zu etablieren. Das Projekt kann als Beispiel dienen, weil es direkt von Lehrenden ‚bottom-up‘ aufgebaut wurde“, heißt es in der Begründung der Jury.
Neben dem Erfolg und der Qualität war der Jury die Nachhaltigkeit der eingereichten Projekte für den neuen Lehrpreis wichtig. Diese zentrale Anforderung erfüllt „PRO-Aktjv“, da es bereits seit 14 Jahren kontinuierlich aktivierende Lehrmethoden einsetzt, weiterentwickelt, regelmäßig evaluiert und diese mittlerweile von weiteren Fakultäten hochschulübergreifend übernommen wurden. Mehrere Studien zeigen, dass sich der Studienerfolg im MINT-Bereich nachhaltig verbessert hat.
Lernaktivitäten in kleinen Gruppen
„Wir freuen uns sehr über die Anerkennung unserer Aktivitäten. Uns ist es wichtig, die Studierenden bestmöglich beim Lernen zu unterstützen„ Die Methoden basieren darauf, dass die Studierenden vorbereitet in den Unterricht kommen und uns Lehrenden über das Ergebnis eines Online-Quiz ihren Verständnisstand mitteilen. Im Präsenzunterricht werden dann in Kleingruppen verschiedenste Lernaktivitäten durchgeführt.“, erläutert Professorin Silke Stanzel, Dekanin der Fakultät für Angewandte Natur- und Geisteswissenschaften. „Wir verwenden Methoden, deren Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen ist. Studierende bearbeiten zum Beispiel Aufgaben zusammen an einem Whiteboard oder diskutieren über Fragen zu Konzepten der Physik oder Mathematik. Das ist nicht nur wirkungsvoller als herkömmliche Vorlesungen, sondern macht allen Beteiligten auch mehr Freude“, so Stanzel weiter. Besonders hilfreich seien dabei die SCALE-UP-Räume mit runden Tischen, an denen Studierende einfacher zusammenarbeiten können.
„Wir denken tiefer über jedes Thema nach“
Sehr positive Erfahrungen hat zum Beispiel die Studentin Ouissal El Bouhali gemacht. „Mir gefällt das Lernkonzept in Physik richtig gut, weil man aktiver und direkter bei den Vorlesungen mitmachen kann. Wir denken tiefer über jedes Thema nach. Es ist nicht mehr nur ein oberflächliches Lernen, sondern es wird wirklich ein tiefes Verständnis vom Stoff erreicht“, betont El Bouhali, die im Studiengang Energie- und Gebäudetechnologie eingeschrieben ist.
Das Team von „PRO-Aktjv“ hat zu seinen Aktivitäten einen Film erstellt, der bei der Preisverleihung in Berlin gezeigt wurde. Er ist hier zu sehen.