Der Tag der Lehre an der TH Rosenheim hat auch in diesem Jahr spannende Einblicke in innovative Lehrformate ermöglicht. Verschiedene Expertinnen und Experten berichteten über praktische Erfahrungen und neue Ansätze, um Studierende für den Arbeitsmarkt der Zukunft vorzubereiten. Bei der Veranstaltung wurde zudem der Lehrförderpreises 2025 verliehen.
Zu Beginn gab es einen Rückblick auf das Ende dieses Jahres auslaufende Projekt HiGHRoQ, mit dem die TH Rosenheim in den vergangenen Jahren das digitale Lehren und Lernen weiterentwickelt hat. Die Abkürzung steht für „Hybride, individuelle und greifbare Hochschullehre in Rosenheimer Qualität“. Durch den didaktisch sinnvollen Einsatz digitaler Technologien in der Lehre wurden den Studierenden neue und veränderte Lernprozesse, Lernerfahrungen und individualisierte Lernorganisationen über die traditionelle Präsenzlehre hinaus ermöglicht. „Wir wollen die Studentinnen und Studenten bestmöglich in ihrer Individualität berücksichtigen und auf ihre beruflichen Herausforderungen in einer zunehmend komplexen und unsicheren Welt vorbereiten“, verdeutlicht Professorin Dr. Sabine Ittlinger, Vizepräsidentin der Hochschule für Studium und Lehre.
Professorin Dr. Sandra Bley, Mitglied der Projektleitung, ergänzt: „Wir haben wichtige Grundlagen für die Zukunft gelegt, um das Thema auch nach dem offiziellen Projektende weiter voranzubringen. Es gibt jetzt ein erfahrenes Team, das weiterhin beraten wird, zum Beispiel auch zu möglichen Förderungen für neue Lehrformate. Wichtig ist uns, dass wir ein Angebot für die gesamte Hochschule geschaffen haben“, so Bley. Ungeachtet der neuen Möglichkeiten sei die Präsenzlehre aber auch in Zukunft sehr wichtig, um das soziale Miteinander der Studierenden zu fördern.
In mehreren Vorträgen ging es beim Tag der Lehre um Best-Practice-Beispiele aus dem akademischen Umfeld. Professor Dr. Dirk Heckmann von der TU München sprach beispielsweise über die wachsende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz vor allem mit Blick auf Prüfungen. „Kurz gefasst: Verbieten ist kein guter Weg. Es geht darum, mit KI zu gestalten. Die Dinge bewegen sich, die Dinge entwickeln sich. Und wir können nicht mehr auf dem alten Stand bleiben“, so der Rechtswissenschaftler. Man müsse KI zum Anlass nehmen, die Art und Weise zu modernisieren, wie Studienleistungen bewertet werden.
Zum Ende der Veranstaltung wurde zum zweiten Mal der Rosenheimer Lehrförderpreis in den Kategorien „Senior“ (mindestens fünf Jahre Lehrerfahrung) und „Junior“ (bis zu vier Jahre Lehrerfahrung) zum Thema „Lernen durch Anwendung: KI-Kompetenzen bei Studierenden stärken“ verliehen. Die Ausgezeichneten werden über zwei Semester sowohl bei der Konzeption als auch bei der Umsetzung ihrer im Bewerbungsverfahren eingereichten Lehr-Idee mit personellen und zeitlichen Ressourcen unterstützt und dadurch in der Weiterentwicklung ihrer Lehre gefördert. In der Kategorie „Senior“ entschied sich die Jury für Professorin Dr. Edeltraud Botzum mit ihrem Team bestehend aus Dr. Andrea Gergen, Florian Müller und Madeleine Dörr (Fakultät für Sozialwissenschaften). Professor Dr. Thomas Landinger von der Fakultät für Ingenieurwissenschaften wurde mit seinem Projektantrag in der Kategorie „Junior“ ausgewählt.