Großer Erfolg für die Technische Hochschule Rosenheim: Im Rahmen des bundesweiten prestigeträchtigen Programms „Forschungsimpulse“ fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den interdisziplinären Forschungsverbund „Reale Kreislaufwirtschaft von naturfaserbasierten Werkstoffsystemen (NWS)“ der Hochschule mit fünf Millionen Euro. Insgesamt wurden in der aktuellen Ausschreibungsrunde von 77 eingereichten nur fünf Forschungsimpulse bewilligt.
In dem Verbundprojekt forschen neun Professorinnen und Professoren, ein Post-Doc sowie acht Doktoranden gemeinsam an Fragestellungen der Kreislaufwirtschaft von NWS. Dies sind Verbundwerkstoffe, bei denen Fasern aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Flachs, Jute oder Hanf eingesetzt werden, um die Eigenschaften von Bauteilen zu verbessern und eine umweltfreundlichere Alternative zu konventionellen Materialien zu bieten. Sie kommen zum Beispiel in der Automobilindustrie oder in der Baubranche zum Einsatz.
Das Verbundprojekt an der TH Rosenheim wird untersuchen, wie sich diese Werkstoffe bestmöglich wiederverwenden und Kreisläufe schließen lassen. „Wir werden dabei neue Wege gehen und Methoden der Künstlichen Intelligenz anwenden, um den jeweils optimalen Recyclingpfad für verschiedene naturfaserbasierte Werkstoffsysteme zu identifizieren. Für eine ganzheitliche Perspektive kommen über die Recyclingpfade hinaus sozio-ökonomische Methoden zum Einsatz, um Erkenntnisse für die Gestaltung von Kreislauf-Netzwerken zu sammeln“, erläutert die Sprecherin des Projekts, Professorin Dr. Sandra Krommes. Ihre Arbeitsgruppe lehrt und forscht zur Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz.
Neuer Nährboden für interdisziplinäre Zusammenarbeit
Für die Technische Hochschule einzigartig eröffnet das Verbundprojekt den Beteiligten die Zusammenarbeit in renommierten Kompetenzfeldern über einen Zeitraum von fünf Jahren – mit der Option auf Verlängerung um weitere drei Jahre. Damit bekommt die in vielen Disziplinen langjährig bestehende Zusammenarbeit in der Forschung neuen Nährboden. Diese bringt die Expertise der mechanischen und chemischen Aufbereitung (Professorin Dr. Manuela List, Professor Dr. Andreas Michanickl), der Analytik und der Sortierung (Professor Dr. Martin Versen) sowie der Verarbeitung und der Charakterisierung von Materialien (Professor Dipl.-Ing. Peter Karlinger, Professor Dr. Norbert Müller, Professor Dipl.-Ing. Martin Würtele, Dr.-Ing. Frederik Obermeier) mit der Expertise zu KI-Methoden (Professor Dr. Marcel Tilly) sowie zur Nachhaltigkeitsbewertung und Akteursanalyse (Professorin Dr. Sandra Krommes, Professor Dr. Jan-Diederich Lüken) zusammen. Investitionen der Hightech Agenda Bayern in die Forschungseinrichtungen der TH Rosenheim bekommen dadurch mit aktuellen und wissenschaftlich relevanten Forschungen und deren Förderungen durch den DFG-Forschungsimpuls eine verstärkende Wirkung. Die DFG stärkt somit das Profil und die Attraktivität der Hochschule und fördert die Erkenntnisorientierung im Themengebiet der Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft.
Wissenschaftsminister Blume: „Starkes Zeichen unserer Exzellenz“
„Ich bin sehr stolz, dass die DFG unserer Hochschule einen der heiß begehrten Forschungsimpulse zuerkannt hat. Das belegt die hohe Qualität der Forschung an der TH Rosenheim. Mein Glückwunsch und mein Dank gehen an die beteiligten Forscherinnen und Forscher“, so Hochschulpräsident Professor Heinrich Köster. Neben der TH Rosenheim wurden auch die Hochschulen in Nürnberg und Ingolstadt mit Förderungen bedacht. „Dass Bayern gleich drei Forschungsimpulse holt, ist ein starkes Zeichen unserer Exzellenz und Anschlussfähigkeit im internationalen Wettbewerb. Die DFG-Förderung stärkt nicht nur die Forschungsprofile der Hochschulen, sondern auch die strukturelle Weiterentwicklung des Wissenschaftsstandorts“, freut sich Wissenschaftsminister Markus Blume.
Mit der Bewilligung des Antrags würdigt und fördert die DFG die Forschung zur Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie an der TH Rosenheim. Das bundesweite Förderprogramm „Forschungsimpulse“ gilt unter den Hochschulen als Wettbewerb für Exzellenz und Forschungsstärke. Damit will die DFG das Potenzial von Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen erschließen und deren erkenntnisorientierte Forschung stärken.