TH Rosenheim bietet bayernweit einzigartiges Weiterbildungsangebot im Bereich Additive Fertigung an

Laborleiter Prof. Dr. Fabian Riß (links) mit seinem Mitarbeiter Fabian Bergrath (rechts). (Bild: Lisa Lanzinger)

Additive Fertigungsverfahren, auch 3D-Druck-Prozesse genannt, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Während diese Technologie zunächst der Herstellung von Prototypen und Modellen diente, halten Additive Fertigungsverfahren inzwischen auch Einzug in die Serienfertigung. Im Rahmen des Zertifikatsprogramms 3D-Druck Spezialist*in werden die potenziellen Einsatzgebiete und der aktuelle Stand von Forschung und Entwicklung der marktgängigen Verfahren verdeutlicht. Des Weiteren werden Kenntnisse über verfahrensspezifische Voraussetzungen und Anforderungen sowie konstruktive Richtlinien für die Bauteilerstellung erläutert.

„Der Zertifikatskurs beleuchtet neben der technischen Komponente auch das Thema Wirtschaftlichkeit:  Unter welchen Voraussetzungen lohnt sich 3D-Druck, wo liegen Chancen und Herausforderungen? Außerdem werden rechtliche Aspekte, die mit der Additiven Fertigung einher gehen, thematisiert“, erläutert Prof. Dr. Fabian Riß, Experte für Leichtbau und additive Fertigung an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der TH Rosenheim.

Mix aus Theorie und Praxis

Erst im Oktober vergangenen Jahres wurde an der TH Rosenheim das Labor für additive Fertigung offiziell eröffnet. Die bayernweit einzigartige Einrichtung wird auch im Rahmen des Zertifikatsprogramms genutzt. Durch den Mix aus Theorie und Praxis werden künftig Fachkräfte ausgebildet, die sowohl über spezielle fertigungstechnische als auch über konstruktive Kenntnisse verfügen. Vermittelt werden die wichtigsten Additiven Fertigungsverfahren, die Grundlagen hinsichtlich der Einsatzbereiche, Prozessketten und Materialauswahl. In Praxisblöcken werden die Vor- und Nachbereitung des eigentlichen Druckprozesses, erforderliche Schutzmaßnahmen und die Nachbearbeitung der Bauteile aktiv umgesetzt.

„Um das Potenzial auch in kleinen und mittleren Unternehmen voll ausschöpfen zu können, braucht es künftig noch mehr Fachleute mit speziellen Kenntnissen und Fähigkeiten“, betont der für die Inhalte zuständige Professor Fabian Riß die Bedeutung dieses Weiterbildungsangebotes. Das Programm richtet sich an Fach- und Führungskräfte von produzierenden Unternehmen, die den Einsatz der additiven Fertigungsverfahren erwägen und praxisnahe Grundlagen und aktuelle Entwicklungen erleben möchten. Dazu gehören u.a. Fertigungsleiter*innen, Versuchsingenieur*innen, Konstrukteur*innen, Entwicklungsingenieur*innen und Berechnungsingenieur*innen. „Mit diesem Zertifikatsprogramm schärft die TH Rosenheim weiter ihr Profil und widmet sich einer der wichtigsten Zukunftstechnologien, die schon heute aus der Medizintechnik und dem Werkzeugbau nicht mehr wegzudenken ist“, sagt Prof. Heinrich Köster, Präsident der TH Rosenheim.

Kooperation mit der Grundig Akademie

Das berufsbegleitende Zertifikatsprogramm dauert 9,5 Tage, umfasst 10 ECTS und wird von der Academy for Professionals der TH Rosenheim in Kooperation mit der Grundig Akademie angeboten. Das Programm findet in Form von Wochenendveranstaltungen an der TH Rosenheim, in der Grundig Akademie Nürnberg, sowie Online statt.