Studentisches Projekt: Wohnen in einem 500 Jahre alten Baudenkmal

Ein Projekt von Studierenden für Studierende stellen Prof. Gabriel Weber von der TH Rosenheim (vorne, v.l.), Stadtplaner Manfred Winkler, Hauseigentümerin Susanne Straubinger-Meiller sowie Bürgermeister der Stadt Burghausen Florian Schneider mit Studierenden auf die Beine. (Bild: Stadt Burghausen)

Was kann man mit einem 500 Jahre alten Baudenkmal machen? Die Antwort soll eine Kooperation mit der Fakultät für Innenarchitektur, Architektur und Design der Technischen Hochschule Rosenheim liefern. Die Stadt Burghausen will, ein unter Denkmalschutz stehendes historisches Gebäude in der Altstadt für die Anforderungen studentischen Wohnens fit machen und so noch attraktiver für eine junge Bevölkerungsgruppe werden. Dadurch könnte für das anspruchsvolle Gebäude in den Grüben in Burghausen eine Nutzung gefunden werden, die im Gegensatz zur klassischen Wohnungsplanung, Raumstrukturen und Aufteilungen ganz anders denken kann. 

Neue Raumkonzepte entwickeln

Projektleiter Prof. Gabriel Weber will mit 15 Studierenden des Bachelorstudiengangs Innenarchitektur, die Einschränkungen dieses alten Bestandsgebäudes als Herausforderung annehmen und darin neue Konzepte zu Raumfunktionen, Möblierung, Einbauten usw. für die Anforderungen an studentisches Wohnen entwickeln. „Beispielsweise könnten neue Raum-in-Raum-Konzepte in Form von flexiblen Wohn- und Schlafboxen die Nutzungsmöglichkeit des Bestandsgrundrisses erweitern und für die tagesbelichteten Räume eine höhere Belegungszahl ermöglichen“, erklärt Weber. Welche Dimensionen und Ausstattung wären notwendig, um als „eigenes Zimmer“ mit entsprechender Privatsphäre akzeptiert zu werden? Welche Infrastruktur wird in dem Gebäude für Studieren, Wohnen, Leben, Arbeiten und Feiern gebraucht? Was bedeutet studentisches Wohnen? Welche Formen des gemeinschaftlichen Wohnens sind vorstellbar? Welche Gewichtung von Privatsphäre und Gemeinschaftsflächen fühlen sich richtig an und welche Funktionen können für dieses Format des Wohnens noch gedacht werden? Diese und viele weitere Fragen müssen laut Weber gestellt und beantworte werden.

Begleitet wird das Projekt außerdem von Herrn Prof. Jochen Stopper und Studierenden die bei ihm das fachbezogene Wahlpflichtmodul „Nachhaltigkeit“ belegen. So werden auch energietechnische Besonderheiten bei der Planung in diesem historischen Bestandsgebäude vertieft.

Konzepte sollen im realen Planungsprozess verwendet werden

Die Stadt Burghausen begleitet das Vorhaben der TH Rosenheim und nimmt die Bauherrenfunktion ein. Planungsunterlagen zum Gebäude, sowie Stadtarchiv und Stadtmuseum stehen den Studierenden für Recherchen zur Verfügung. Das Projekt soll praxisnah unter Einbindung möglichst vieler planungsrelevanter Behörden und beteiligten Stellen durchgeführt werden, um nach Möglichkeit die bei der Durchführung entstandenen Ergebnisse mit hohem Realisierungspotenzial in Form von Konzepten und Entwürfen in einem realen Planungsprozess verwenden zu können.

 Eine öffentliche Präsentation der Ergebnisse ist für Januar 2022 geplant.