Pflege und Therapie: Bachelorstudiengang mit erweiterten Kompetenzen

Ab dem Wintersemester 2025/2026 wird der Bachelorstudiengang Pflegewissenschaft (B.Sc.) an der TH Rosenheim inhaltlich neu ausgerichtet. Hintergrund ist das bundesweit gültige Pflegestudiumsstärkungsgesetz (PflStudStG), das eine veränderte Aufgabenverteilung zwischen ärztlicher und pflegerischer Berufsgruppe vorsieht.

Konkret bedeutet das: Pflegefachpersonen mit einem Studienabschluss übernehmen künftig erweiterte heilkundliche Tätigkeiten, die bislang ausschließlich Ärzten vorbehalten waren – ein bedeutender Schritt für die Professionalisierung der Pflege und eine praxisnahe Weiterentwicklung des Studienangebots.

 

Neue Kompetenzen in drei zentralen Versorgungsfeldern

Im Fokus stehen die drei Bereiche:

  • Diabetes mellitus
  • Chronische Wunden
  • Demenz

In diesen Themenfeldern erwerben die Studierenden künftig Kompetenzen, um Patientinnen und Patienten eigenverantwortlich zu versorgen – etwa durch:

  • Verordnung und Durchführung von Infusionstherapie oder Injektionen
  • Diagnostik und Verordnung der Wundversorgung
  • Verordnung von Ernährungstherapien, Hilfsmitteln und Medizinprodukten

„Wir bereiten unsere Studierenden gezielt auf diese neuen Verantwortungsbereiche vor. Der Praxistransfer im Skills- und Simulationslabor sowie in den Praxiseinsätzen spielt dabei eine große Rolle“, erklärt Prof. Dr. Katharina Lüftl, Studiengangsleiterin. „International hat sich die Übernahme von Heilkunde durch Pflegende sehr bewährt. Patientinnen und Patienten profitieren und für junge Menschen mit medizinischem Interesse eröffnet sich eine neue berufliche Perspektive.“

 

Vergütung und Praxisintegration während des gesamten Studiums

Neben den inhaltlichen Neuerungen bleiben die bewährten Strukturen des Studiengangs bestehen: Studierende schließen einen Ausbildungsvertrag mit einem Praxispartner aus dem Gesundheitswesen ab und erhalten darüber eine monatliche Vergütung von rund 1.500 Euro – sowohl während der Praxisphasen als auch während der Lehrveranstaltungen an der Hochschule.

Die Bewerbung für das Wintersemester ist noch bis zum 31. August 2025 möglich. Neben der Bewerbung über das Bewerbungsportal ist ein unterschriebener Vertrag mit einem Praxispartner erforderlich.
 

Vielfältige Karrierewege nach dem Studium

Mit dem Bachelorabschluss eröffnen sich vielfältige berufliche Einsatzfelder – etwa als:

  • Pflegefachperson mit heilkundlicher Qualifikation in Kliniken, der ambulanten Pflege oder Langzeitpflege
  • Fachberaterin bzw. -berater für komplexe Patientengruppen
  • Praxisanleiterin bzw. -anleiter für die Ausbildung des pflegerischen Nachwuchses
  • Wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. wissenschaftlicher Mitarbeiter in Forschungsprojekten
  • Mitarbeit in der Pflegeentwicklung oder im öffentlichen Gesundheitsdienst

Auch ein weiterführendes Masterstudium – etwa in Pflegepädagogik, Public Health oder Advanced Nursing Practice – ist möglich. Der Abschluss ist EU-weit anerkannt.