Startschuss für Wasserstoff-Reallabor Burghausen

Das Bild zeigt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Auftaktveranstaltung beim Forschungsprojekt Wasserstoff-Reallabor Burghausen.

Das Verbundvorhaben „Wasserstoff-Reallabor Burghausen ChemDelta Bavaria“, an dem die TH Rosenheim maßgeblich beteiligt ist, hat mit einer Auftaktveranstaltung mit 80 Teilnehmer*innen seine Arbeit aufgenommen. Das Ziel ist die klimaneutrale Transformation der chemischen Industrie in der Region durch die Nutzung von grünem Wasserstoff.

Die TH Rosenheim ist mit dem Campus Burghausen einer von 35 Partnern in dem auf vier Jahre angelegten Projekt. „Wir sind in der Wasserstoff-Forschung bereits sehr aktiv und bilden mit dem Masterstudiengang Hydrogen Technology gefragte Fachkräfte für die Transformation der Industrie aus“, sagt Professor Dr. Johannes Völkl, der das Projekt an der Hochschule verantwortet.

Inhaltlich ist der Campus Burghausen in nahezu allen Arbeitspaketen vertreten und bearbeitet sehr breit gefächerte Themen. Diese reichen von der Systembetrachtung bis zur Entwicklung eines „gläsernen Labors“ zur Steuerung einer chemischen Prozessanlage. Zentral ist auch die Entwicklung und der Aufbau einer Anlage im Containermaßstab zur Aufreinigung von Gasströmen.

Bei der Veranstaltung im Akademiezentrum der Technischen Universität München in Raitenhaslach wurde auch der neue Geschäftsführer der gemeinnützigen Reallabor Burghausen GmbH Dr. Christian Hackl vorgestellt, der zugleich der Gesamtprojektleiter ist. Er erläuterte die besondere Bedeutung des Vorhabens, das im Gegensatz zu den meisten anderen Projekten zum Thema Wasserstoff nicht die energetische Nutzung des Wasserstoffs im Fokus hat, sondern die Nutzung von Wasserstoff als Plattform-Chemikalie für die stoffliche Nutzung in der chemischen Industrie: „Wasserstoff ist viel zu schade zum Verbrennen. Es muss als Rohstoff für den Aufbau komplexerer Verbindungen genutzt werden, welche die chemische Industrie und damit letztendlich wir alle als Verbraucher benötigen“, betonte Hackl.

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger (FDP), zeigte sich in einer Grußbotschaft sehr beeindruckt von diesem Projekt: „Ich möchte Deutschland zur Wasserstoffrepublik machen. Um den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen, hat die Bundesregierung das H2-Reallabor Burghausen - ChemDelta Bavaria an den Start gebracht. Mit rund 39 Millionen Euro unterstützen wir damit den größten bayrischen Chemiestandort bei der Transformation hin zur grünen Industrie. Ich bin überzeugt, dass dieser Leuchtturm und die hier entwickelten Innovationen eine große Strahlkraft auch über die Region hinaus entfalten werden.“