proto_lab-Impulse für neuen Masterstudiengang „Advanced Industrial Engineering“ (AIE)

Prof. Dr. Oliver Kramer (TH Rosenheim) mit Gastdozent Werner Binsmaier (Bereichsleiter Elektrik, Software und Automatisierung bei Brückner Maschinenbau GmbH & Co. KG)

Der neue, komplett englischsprachige Masterstudiengang „Advanced Industrial Engineering“ ist erfolgreich gestartet und ermöglicht den Studierenden durch die Integration digitaler Technologien sowie den Austausch mit Industrieunternehmen ein tiefes Eintauchen in die künftige Ingenieurspraxis. Für die Lehre wurde u.a. das dreigliedrige Modul „Digital Twin for Production“ entwickelt. Im ersten Modulteil erläutert ein Mitarbeiter der BMW AG deren 3D-Master, der im Entwicklungs- und Produktionsprozess ein effizientes Management sämtlicher Produktdaten entlang der Wertschöpfungskette gewährleistet.
Im zweiten Teil stellt ein Mitarbeiter der BSH Hausgeräte GmbH deren System des Cost Engineering & Value Stream Engineering Prozesses vor, mit der die erfolgreiche Integration sämtlicher Lieferanten für den Entwicklungs-, Liefer- und Produktionsprozess gelingt.
Im dritten Modulteil werden die Grundlagen der Produktionsprozessorganisation vermittelt. Bei der Betrachtung einer optimalen Steuerung und Überwachung von Prozessen sowie der Anforderungen an einen digitalen Zwilling fließen auch konkrete Erfahrungen aus dem proto_lab ein. So lernen die Studierenden die komplexe Architektur von cyber-physischen Systemen (CPS) und digitalen Zwillingen im Generellen als auch am Beispiel des proto_labs (mit Cloud-Integration) kennen. Am Produktbeispiel eines Möbelstücks lernen sie die diskrete Auftragsabwicklung, angefangen bei der Datenerfassung aus der CAD-Welt über die Kopplung mit Maschinendaten, der Datenverwaltung im DataWarehouse bis hin zum in der Cloud gehosteten front-end als grafischer Benutzeroberfläche verstehen. Darüber hinaus erhalten die Studierenden auch softwaretechnisch Einblicke, etwa in den Auftragsabwicklungsprozess in einem klassischen ERP-System, in die diskrete Ablaufsimulation sowie in die Welt der Vernetzung, klassisch durch SCADA oder mittels I4.0-Protokolle wie MQTT und OPC-UA.
Integriert im dritten Modulteil hat Herr Binsmaier der Brückner Maschinenbau GmbH & Co. KG im Zuge eines Gastbeitrags seine Sicht auf ein Data Gateway für die multi-dimensionale Interaktion mit der Maschinenebene dargelegt und den Entwicklungsstand von I4.0 in der Branche der Folienverarbeitung aufgezeigt.