Die Technische Hochschule Rosenheim hat auf dem Dach ihres D-Baus eine neue meteorologische Messstation in Betrieb genommen. Die Station liefert hochauflösende Wetterdaten im Sekunden-Takt und stellt diese ab sofort über eine öffentlich zugängliche Webseite bereit.
Die neue Station zählt zu den technisch modernsten ihrer Art in der Region. Sie erfasst mit digitaler -sensorik eine Vielzahl an Wetterparametern – darunter Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Solarstrahlung, Windrichtung und -geschwindigkeit sowie Niederschlag. Eine Webcam bietet zusätzlich einen Echtzeitblick über den Campus und Richtung Inntal.
„Wir erfassen über 30 Messgrößen und speichern die Daten dauerhaft – das schafft eine fundierte Basis für Lehre, Forschung und auch die interessierte Öffentlichkeit,“ sagt Prof. Dr.-Ing. Frank Buttinger, Projektverantwortlicher im Studiengang Energie- und Gebäudetechnologie. „Zugleich ist die Station ein gelungenes Beispiel für die interdisziplinäre Zusammenarbeit an der TH Rosenheim,“ erläutert Buttinger weiter. In dem Projekt kooperieren Forschende aus den Fakultäten für Angewandte Natur- und Geisteswissenschaften, für Ingenieurwissenschaften und für Informatik. Die benutzerfreundliche Website wurde von Studierenden der Fakultät für Informatik im Rahmen ihres Praxisprojekts entwickelt.

TH Rosenheim betreibt mittlerweile vier Wetterstationen
Zukünftig soll die Station mit weiteren Sensoren ausgestattet werden, z. B. für CO₂, Feinstaub, Radioaktivität oder eine Wolkenkamera. Auch das Wetterstationsnetz der Hochschule soll wachsen: Neben der neuen Anlage in Rosenheim betreibt die TH bereits Stationen auf der Winklmoosalm (Landkreis Traunstein), am Hochfelln-Gipfel und am Brünnstein bei Oberaudorf. Der weitere Ausbau – ggf. in Kooperation mit Kommunen, öffentlichen Stellen oder Unternehmen – ist geplant.
„Wir wollen unsere Daten nicht nur für Forschung und Lehre nutzbar machen, sondern auch der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung stellen,“ ergänzt Prof. Mike Zehner ebenfalls vom Studiengang Energie- und Gebäudetechnologie.
„Gerade für Schulen, Wetterbeobachter oder den Katastrophenschutz bieten wir damit eine wertvolle Informationsquelle,“ so Zehner.
Die Messdaten werden in verschiedenen Lehrveranstaltungen eingesetzt, insbesondere im Modul Solartechnik. Darüber hinaus unterstützen sie Forschungsprojekte wie „Helios“ oder „Roberta“. Auch Behörden wie der Katastrophenschutz oder das Wasserwirtschaftsamt könnten in Zukunft von der offenen Datenplattform profitieren.
Die öffentliche Website mit den aktuellen Messwerten ist dauerhaft zugänglich. In der nächsten Ausbaustufe soll auch der Download historischer Wetterdaten ermöglicht werden.