Der Forschungsschwerpunkt „Mechatronische Systeme“ an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften vermeldet die nächste kooperative Promotion: Christian Brunner verteidigte seine Doktorarbeit an der Leibniz Universität Hannover erfolgreich.
Nach einem Maschinenbaustudium an der OTH Regensburg und dem Masterstudium „Computational Engineering“ an der Hochschule München arbeitete Christian Brunner kurz in der Industrie und wechselte dann an die TH Rosenheim. Hier war er fünf Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsschwerpunkt tätig.
Während dieser Zeit entwickelte und testete Christian Brunner ein kompaktes Sensorsystem, das mehrere Messgrößen direkt im Antriebsstrang eines Roboters erfasst: die Position am Abtrieb, das übertragene Drehmoment und die Verkippung des Hauptlagers zwischen den Gelenken. Die Innovation liegt in der Messmethode, bei der alle Werte aus verteilten Positionsmessungen abgeleitet werden – ganz ohne den Einsatz klassischer Dehnungsmessstreifen. Dadurch kommen die rotierenden Teile ohne elektrisch aktive Komponenten aus.
Zur optimalen Nutzung der Messdaten entwarf Christian Brunner angepasste Regelungskonzepte. Die Kombination aus Sensorik und Regelung führte nachweislich zu einer verbesserten Positions- und Bahngenauigkeit sowie zu höherer Steifigkeit unter Last, was mithilfe eines Laser Trackers in Experimenten belegt werden konnte.
Betreuer der kooperativen Promotion waren an der Leibnitz Universität Hannover Professor Dr.-Ing. Tobias Ortmaier und an der TH Rosenheim Professor Dr.-Ing. Rainer Hagl. Beide waren Gutachter im Promotionsverfahren. Als weiterer Gutachter fungierte Professor Dr.-Ing. Ludger Overmeyer und als Vorsitzender der Prüfungskommission Professor Dr.-Ing. Marc Wurz, beide ebenfalls von der Leibnitz Universität Hannover. Die Arbeit wurde mit „sehr gut“ bewertet.
Wie bei Promotionen üblich, erhielt Christian Brunner von den Kolleginnen und Kollegen des Forschungsschwerpunkts „Mechatronische Systeme“ einen individuell angefertigten Doktorhut. Er zeigt den für den experimentellen Teil der Forschungsarbeit verwendeten Versuchsroboter und den zur Verifikation der Verbesserung der Positionsgenauigkeit und der Bahngenauigkeit verwendeten Laser Tracker. Diese wurden mit additiven Fertigungsverfahren miniaturisiert mit hoher Detailtreue nachgebildet. Der Roboter führt von einer im Hut integrierten Steuerung Bewegungen der Gelenke aus. Zusätzlich ist ein kleiner Bildschirm, der wechselnd Elemente der verwendeten grafischen Bedienoberfläche anzeigt, mit angebracht.