Am 15.02.2024 luden das Projekt DeinHaus 4.0 Oberbayern sowie die Fachstelle Wohnberatung des Landkreis Rosenheim ehrenamtlich tätige Wohnberaterinnen und -berater zu einer Besichtigung in das Wohnkompetenzzentrum in Amerang ein. Dort wurde ihnen von Carola Nick und Leopold Kardas, beide wissenschaftlich Mitarbeitende im Teilprojekt Transfer unter Leitung von Prof.in Dr.in Katharina Lüftl, Forschungsergebnisse zu Wohnberatung vorgestellt. Außerdem konnten die Ehrenamtlichen die vier Demokoffer erkunden, welche in den vergangenen drei Jahren für die Region Rosenheim entwickelt wurden.
Die 15 Ehrenamtlichen sind in zahlreichen Gemeinden im Landkreis tätig und beantworten kostenfrei alle Fragen zu Hilfsmitteln, Wohnraumanpassung und Fördermöglichkeiten. Vor allem Hausbesuche werden von interessierten Bürgerinnen und Bürgern gerne angenommen, um direkt vor Ort gemeinsam zu überlegen, wie das eigene Zuhause sicherer, komfortabler und barrierefreier gestaltet werden kann.
Der Besuch im Wohnkompetenzzentrum war eine der ständigen Fortbildungen, damit die Ehrenamtlichen immer auf dem neuesten Stand sind. Die Wohnberatung des Landkreises Rosenheim sowie die Technische Hochschule Rosenheim verbindet mit dem Projekt DeinHaus 4.0 Oberbayern eine enge Zusammenarbeit. Das 20-köpfige Forschungsteam der TH beschäftigt sich mit der Frage, wie das selbstbestimmte Wohnen zu Hause – im Alter oder bei Einschränkungen – möglichst lange unterstützt werden kann
Ergänzend zu den Musterwohnungen entstand in Zusammenarbeit mit regional tätigen Beratenden vier Demokoffer. Sie enthalten verschiedene Hilfsmittel, die viele Alltagssituationen erleichtern können und sind nach den Themen „Sicherheit und Schutz“, „Selbstbestimmung & Wohlbefinden“, „Selbstständigkeit“ und "Teilhabe" aufgeteilt. Die Demokoffer entstanden als Antwort auf die Forschungsergebnisse welche zeigen, dass Wohnberatung mit vielfältigen Anforderungen konfrontiert ist. Beispielsweise können Betroffene sich häufig nicht vorstellen, welche Anpassungsmöglichkeiten es gibt bzw. wie diese zu Verbesserungen führen könnten. Hier soll der Inhalt der Koffer Abhilfe schaffen. Die Koffer durchliefen mehrere Entwicklungsschleifen: Zu Beginn wurde der Wunsch der regionalen Beratenden geäußert, bei Gesprächen mit Ratsuchenden konkrete und niederschwellige Alltagshelfer zeigen zu können. So entstand die Idee von mobilen Demokoffern, in denen kleine, schnell einsetzbare Hilfsmittel kennengelernt und ausprobiert werden können. Studierende der Bachelorstudiengänge Pflege bzw. Pflegewissenschaft wählten nach wissenschaftlichen Kriterien die entsprechenden Produkte aus und erstellten die begleitenden Informationsmaterialien. Jeder Koffer enthält auch ein Tablet mit hilfreichen Apps und Internet-links rund um Wohnen, Gesundheit, Pflege, digitale Teilhabe und Hilfsmittelversorgung.
Bei diesem Austauschtreffen ging es um den letzten Schliff, bei dem die Beratenden erneut Rückmeldung geben konnten, ob die Demokoffer in Inhalt und Aufmachung ansprechend und zielgruppengerecht gestaltet sind. Nachdem diese Anmerkungen eingearbeitet worden sind, können die Demokoffer von Wohnberaterinnen und -beratern ausgeliehen und zu Beratungsgesprächen
Sollten Sie Interesse an einem oder mehreren der Koffer haben, melden Sie sich bitte bei: christina.koch@th-rosenheim.de
Vielen Dank an das Regionalfernsehen, das uns an diesem Tag begleitet hat. Den Beitrag finden Sie hier: https://www.rfo.de/mediathek/video/deinhaus-4-0-besichtigungstermin-in-amerang/
