Die Geschichte der TH Rosenheim im Überblick
Vom Holztechnikum zur Hochschule: wichtige Meilensteine
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1925
Eröffnung des privaten Holztechnikums
Das private Holztechnikum in Rosenheim startet drei Studenten im „Weinhaus Fortner“. Der Direktor Ernst Schlegel betreibt die Schule auf eigene Rechnung als private Lehranstalt, die bereits wenige Monate später Insolvenz anmeldet. Der Holzindustrielle Hugo Laue übernimmt das Ruder und sichert den Fortbestand.
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Holztechnikum in der Prinzregentenstraße um 1930 1926
Räumlichkeiten für das Holztechnikum in der Prinzregentenstraße
Die Stadt Rosenheim stellt dem Holztechnikum die Lehrer-Präparandenanstalt an der Prinzregentenstraße zur Verfügung. „So konnte jetzt erstmals ein geordneter Unterricht erfolgen, da die Räumlichkeiten bestens geeignet waren“, berichtete der erste Student des Holztechnikums, Ägidius Spitzl.
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1935
Jubiläum und Rücktritt von Hugo Laue
Das Holztechnikum feiert zehnjähriges Bestehen. Unter dem Druck der Nationalsozialisten tritt Hugo Laue als Direktor der Lehranstalt zurück. „Ich durfte froh sein, mit einem schlichten Abschied und lautloser Einsargung meiner jahrelangen ehrenamtlichen Tätigkeit davon gekommen zu sein“, erinnert er sich später.
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1943
Verstaatlichung der Schule als „Staatsbauschule (Holztechnikum) Rosenheim“
Hugo Laue, der dem Holztechnikum auch nach seinem Rücktritt weiterhin nahe stand, war an den Verhandlungen mit dem Kultusministerium wesentlich beteiligt. Im selben Jahr wird das Lehrinstitut der Holzwirtschaft ausgegliedert.
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1946
Wiederaufnahme des Unterrichts
Nachdem der Unterricht weltkriegsbedingt an allen Schulen in Rosenheim geruht hat, wird er im Januar 1946 wieder aufgenommen. Direktor Ernst Zodel verfügt, dass Studierende mindestens 50 Stunden pro Semester Aufbauarbeit leisten müssen. Zudem verweist er auf die Notwendigkeit, Energie zu sparen.
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1951
Umbenennung in „Staatliches Holztechnikum – Staatliche Ingenieurschule Rosenheim.“
Ein Jahr später erwirbt der Freistaat Bayern ein etwa 11.000 Quadratmeter großes Gelände auf der grünen Wiese neben der Rosenheimer Pionierkaserne für einen Neubau.
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1958
Fertigstellung der ÜVA
Fertigstellung der Übungs- und Versuchsanlagen an der Marienberger Straße. Die Industrie unterstützt das sogenannte ÜVA-Gelände mit Leihmaschinen und großzügigen Sachspenden.
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1962
Erneute Umbenennung: „Staatliche Ingenieurschule für Holztechnik – Staatliches Holztechnikum Rosenheim“
Zwei Jahre später wird der Unterricht an der Technikerschule von dem der Ingenieurschule getrennt. Josef Gefahrt wird Direktor. Er setzt sich die Umwandlung in eine Fachhochschule zum Ziel. Dafür ist eine zweite Fachrichtung neben Holz zwingend erforderlich.
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1967
Aufnahme des Schwerpunkts Kunststoffverarbeitung im Rahmen der Holztechnik-Ausbildung
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1969
Start der Kunststofftechnik und Umzug in die Marienbergerstraße
Start der eigenständigen Ausbildung in der Kunststofftechnik mit 60 Studierenden. Im selben Jahr räumliche Abkoppelung der Technikerschule von der Ingenieurschule und Inbetriebnahme des neuen Studiengebäudes an der Marienberger Straße. Das sechsgeschossige Hörsaalgebäude mit Sichtbeton-Fassade hat dem Zeitgeist entsprechend Funktionalität als oberste Devise.
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1971
Gründung der Fachhochschule Rosenheim
Am 1. August wird die Fachhochschule Rosenheim gegründet. Damit geht auch die rechtliche Eigenständigkeit der Technikerschule einher. Gründungspräsident ist Josef Gefahrt. Mit den vier Fachbereichen für Allgemeinwissenschaften, Holztechnik, Betriebswirtschaftslehre und Kunststofftechnik ist die FH Rosenheim die kleinste der damals zehn neugegründeten Fachhochschulen in Bayern. In den 70er-Jahren kommen unter Präsident Josef Meister die Fachrichtungen Innenarchitektur und Wirtschaftsingenieurwesen hinzu.
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1975
Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum
In seinem Grußwort in der Festschrift kündigt der damalige Staatsminister für Unterricht und Kultus, Hans Maier, einen weiteren Ausbau der Fachhochschule an mit dem Ziel, Platz für insgesamt 2.000 Studierende zu schaffen.
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1982
Einrichtung des Studiengangs Produktionstechnik
Die 80er-Jahre sind geprägt von umfangreichen Bauarbeiten. Unter anderem entstehen neue Gebäude für die Fachbereiche Innenarchitektur und Produktionstechnik sowie Anbauten für die Bibliothek und die Mensa.
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1986
Start des Studiengangs Informationstechnik
Unter Präsident Hans Zang steigt bis Ende der 80er-Jahre die Zahl der Immatrikulierten auf 3.650, für die eigentlich nur 1.300 Studienplätze zur Verfügung stehen.
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1987
Eröffnung der Sternwarte an der Fachhochschule Rosenheim
Ähnlich wie der traditionelle Holzer-Hut gehört das astronomische Observatorium seither zu den Besonderheiten der Hochschule.
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1995
Einrichtung des Studiengangs Elektro- und Informationstechnik
Im Jahr darauf startet der Studiengang Holzbau und Ausbau. Unter Präsident Hans Zang intensivieren sich in den 90er-Jahren die Kontakte zur Wirtschaft und die Internationalisierung der Studiengänge.
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2000
Wirtschaftsingenieurwesen wird ein eigener Fachbereich
Umwandlung des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen in einen eigenen Fachbereich und Einrichtung eines fachbereichsübergreifenden Studiengangs Anlageautomatisierung. In den folgenden Jahrzehnten kommen eine ganze Reihe von neuen Studiengängen hinzu und auch die Zahl der Fakultäten an der Hochschule erhöht sich.
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2008
Neue Gebäude für den Campus Rosenheim
Unter Präsident Alfred Leidig Einweihung der Erweiterungsbauten an der Hochschulstraße, die bis 2003 noch „Am Scharn“ hieß. Die Fakultät für Holztechnik und Bau, sozusagen die Keimzelle der Hochschule, erhält dadurch ein neues Gebäude.
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2014
Neuer Standort Campus Mühldorf am Inn
Mit dem berufsbegleitenden Bachelorstudiengang Maschinenbau wird der Campus Mühldorf am Inn initiiert. 2015 startet der duale Bachelorstudiengang Pflege, für den sich 25 Studierende einschreiben. In den Folgejahren wird das Studienangebot erweitert, die Zahl der Studierenden wächst rapide.
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2016
In Burghausen entsteht ein neuer Campus
Eröffnung des Campus Burghausen mit zwei Studiengängen unter dem Motto „Studieren, wo die Chemie stimmt“. Wie auch in Mühldorf steigt die Zahl der Studierenden in den Folgejahren deutlich an.
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2018
Technische Hochschule Rosenheim
Die Hochschule für angewandte Wissenschaften wird am 1. Oktober zur Technischen Hochschule. „Hier herrscht der richtige Spirit“, sagt die damalige Wissenschaftsministerin Prof. Dr. med. Marion Kiechle. Aber nicht nur das: Sie verweist auf das breite Fächerspektrum, die hohe Leistungsfähigkeit, die nationale und internationale Bedeutung sowie die erfolgreiche Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft.
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2019
Mit Traunstein entsteht ein dritter Standort
In Traunstein finden erste Seminare der TH Rosenheim am dortigen Campus Chiemgau statt. Dies markiert den Start des dritten Außenstandortes der Hochschule, der die Digitalisierung in den Mittelpunkt stellt. Auch hier geht es mit den Studierendenzahlen stetig aufwärts.
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2023
Zukunftsweisene Lehr- und Lernräume entstehen
Der Stifterverband zeichnet die TH Rosenheim wegen ihrer zukunftsweisenden Lehr- und Lernräume als „Hochschulperle des Jahres 2022“ aus. „Es ist beispielhaft, wie die Kombination aus Raumgestaltung und didaktischem Lehr- und Lernkonzept Hand in Hand gehen“, lobt die Jury.
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2025
100 Jahre vom Holztechnikum zur Hochschule
Die TH Rosenheim feiert ihr 100-jähriges Jubiläum, unter anderem mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür. Weitere Highlights: Die Bauarbeiten für den neuen Technologiepark und das Studierendenzentrum am Campus Rosenheim sowie für den neuen Campus Chiemgau in Traunstein starten. Der Forschungs- bereich Advanced Building Technologies erhält das Promo- tionsrecht. „Das bedeutet einen Quantensprung für unsere Ausbil- dung von Fachkräften“, blickt Präsident Heinrich Köster voraus.