Promovend Martin Krettek präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse auf dem IABSE Symposium in Tokio

In diesem Jahr fand das IABSE (International Association for Bridge and Structural Engineering) Symposium Tokio vom 18. bis 21. Mai in Japan statt. Unter dem Themenschwerpunkt “Environmentally Friendly Technologies and Structures: Focusing on Sustainable Approaches” präsentierten mehrere hundert Forscher aus aller Welt ihre aktuellen Arbeiten rund um das Thema Nachhaltigkeit im Bauwesen. Ein großes Thema war dabei der Einsatz von Monitoring-Systemen an Bauwerken, d.h. die Instrumentierung dieser mit Sensoren zur Ableitung relevanter Information über den Zustand oder einwirkender Belastungen. In dieser Hinsicht beinhaltete das Symposium auch eine Spezial-Session zum Thema „Bridge Weigh-In-Motion (B-WIM)“. Martin Krettek, Promovend an der TH Rosenheim, nutzte die Gelegenheit, um aktuelle Ergebnisse seiner Forschung in diesem Bereich vorzustellen.

B-WIM bezeichnet ein Verfahren zur Transformation einer Brücke in ein Instrument zur Verkehrsdatenerfassung. Hierfür werden typischerweise Dehnungssensoren an einer Brücke angebracht, um die Verformung dieser unter einwirkenden Verkehrslasten zu messen. Durch geeignete Auswertung der Sensordaten lassen sich relevante Fahrzeug-Parameter bestimmen, dazu zählen insbesondere Gesamtgewicht und Achslasten überquerender Fahrzeuge. Die Bestimmung erfolgt dabei im fließenden Verkehr bei regulärer Fahrgeschwindigkeit. Mit seinem Beitrag “Advancing Bridge Weigh-In-Motion with A Novel Optoelectronic Strain sensor” präsentierte Martin Krettek einen neuartigen Dehnungssensor, der sich insbesondere durch eine sehr hohe Messauflösung auszeichnet. Im Beitrag wurden die sich daraus ergebenden Vorteile für B-WIM herausgearbeitet und durch experimentelle Untersuchungen an der Brücke einer Bundesstraße untermauert. Weiterhin wurde gezeigt, wie sich durch Ausnutzung der digitalen Sensor-Schnittstelle ein kompaktes und portables Messsystem für B-WIM aufbauen lässt, welches darüber hinaus eine Echtzeit-Verarbeitung der anfallenden Sensordaten erlaubt. Der Design-Vorschlag zielt darauf ab, die Umsetzung der B-WIM Methode zu erleichtern. Damit soll ein Beitrag zur Verbesserung des Erhaltungsmanagements der Straßeninfrastruktur geleistet werden.

Das Symposium bot den Teilnehmenden nicht nur Gelegenheit zur Präsentation eigener Forschung, sondern auch zum intensiven Austausch und Networking mit internationalen Experten aus Forschung und Industrie.

Im Rahmen seines kooperativen Promotionsvorhabens bei Prof. Dr.-Ing. Rainer Hagl (TH Rosenheim) und Prof. Dr.-Ing. Thomas Braml (UniBW München) beschäftigt sich Martin Krettek intensiv mit dem Thema der Verkehrslastidentifikation an instrumentierten Straßenbrücken. Durch die Kombination hochauflösender Dehnungssensoren mit neuen Verfahren zur Signalverarbeitung soll die Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Lastidentifikation gesteigert werden.