Kleine Geschichte der IT: Rechenmaschinen
Mehr Unterstützung für alle, die viel rechnen mussten, boten Maschinen - bald sogar mit Strom
Odhner (seit ca. 1890): Rechnen mit Sprossenrad-"Technik" – die erste „massentaugliche“ Maschine.
Die Rechenmaschine Odhner Typ 239 wurde ab Mitte der 1950er-Jahre von der Aktiebolaget Original Odhner in Göteborg (Schweden) produziert. Sie basiert auf dem Sprossenrad-Prinzip, das ursprünglich vom schwedischen Ingenieur Willgodt T. Odhner im 19. Jahrhundert entwickelt wurde. Das Modell 239 ermöglicht die vier Grundrechenarten und verfügt über ein keilförmiges Gehäuse, das von Sigvard Bernadotte und Acton Bjørn gestaltet wurde. Separate Anzeigeelemente zeigen Einstellungen, Ergebnisse und Umdrehungszahlen an. Die Maschine war bis in die späten 1960er-Jahre im Einsatz und gilt als technisch ausgereifte Weiterentwicklung früherer Odhner-Modelle.
Hintergrund: Willgodt T. Odhner entwickelte ab 1874 eine Sprossenrad-Rechenmaschine, die er ab 1886 in Sankt Petersburg produzierte. 1892 verkaufte er Patentrechte an die Firma Brunsviga, wodurch sich dieser Rechenmaschinentyp weit verbreitete. Nach der Oktoberrevolution 1917 wurde Odhners Unternehmen verstaatlicht. Im Jahr darauf gründete er in Schweden die Aktiebolaget Original Odhner. In der Sowjetunion wurde die Produktion unter dem Namen „Feliks“ in Moskau fortgeführt.
Walther Multa 32 (ab 1962): Elektrische Büromaschine mit automatischer Multiplikation.
Die Walther Multa 32 (auch: Walther S32) ist eine elektrische Rechenmaschine, die ab 1962 von der Walther Büromaschinen Gesellschaft in Deutschland produziert wurde. Sie basiert auf dem sogenannten Zahnstangenmechanismus und ermöglicht die Durchführung der vier Grundrechenarten. Mit einem Gewicht von etwa 10,2 kg und einem kompakten Design war sie für den Einsatz in Büros konzipiert. Die Maschine war in zwei Gehäusevarianten erhältlich: eine ältere, abgerundete Form und eine neuere, eckige Ausführung, die vom Designer Gugelot entworfen wurde. Insgesamt wurden von diesem Modell bis Mitte der 1970er Jahre etwa 200.000 Exemplare verkauft.
Facit 1004 (seit 1959): Schwedische Sprossenradmaschine mit 10er-Block-Tastatur.
Die Facit 1004 / CM2-16 wurde ab 1959 in Schweden produziert und war eine mechanische Rechenmaschine mit automatischer Division und Rückübertragung. Sie war die erste Maschine mit einer 10er-Block-Tastatur, was ihre Bedienung deutlich vereinfachte. Ab 1967 wurde sie technisch unverändert unter dem Namen Facit 1004 weiterverkauft – nun mit modernerem Kunststoffgehäuse. Die Maschine arbeitete nach dem Sprossenrad-Prinzip und war für Büroanwendungen gedacht.