Kleine Geschichte der IT: Personalcomputer

Erst nur fürs Business geeignet wurden die Geräte bald schon erschwinglicher - und fanden auch in Schulen und zu Hause Einzug.
Zeitraum: 1981–1985
Kategorie: Business-PC der frühen 1980er-Jahre
Nutzung/Verwendung:
- professionelle Bürosoftware
- Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbankanwendungen
- frühe Präsentationen und grafische Ausgaben
- private Nutzung: einfache Spiele, BASIC-Programmierung, Textadventures
Spiele auf dem Sirius liefen primär im Textmodus oder auf CP/M-Basis – aufwendige Grafikspiele waren selten, aber kreative Nutzung war möglich.
Erfinder / Hersteller: Sirius Systems Technology (USA), später: Victor Technologies
Design: Chuck Peddle, vormals Entwickler des Commodore PET [1]
Besonderheit: Der Sirius 1 war dem IBM-PC technisch voraus: höher auflösendes Display, mehr RAM und zwei hochkapazitive Diskettenlaufwerke (600 KB statt 160 KB). Leider fehlte ihm die IBM-Kompatibilität, was seine Marktchancen langfristig einschränkte [3].
Technik:
- Prozessor: Intel 8088 @ 5 MHz; RAM: bis zu 896 KB
- Grafik: 800×400 Pixel Monochrom (Text & Grafik)
- zwei 5,25"-Diskettenlaufwerke à 600 KB
- Betriebssysteme: CP/M-86, MS-DOS (nicht IBM-PC-kompatibel) [3, 4]
- Tastatur mit 103 Tasten, u. a. programmierbare Funktionstasten
Preis: USA: ca. 4.000 USD / Deutschland: ca. 12.000 DM (ab 1982, v. a. über Bytec, später Robotron) [5]
Vergleich: Technisch fortschrittlicher als der IBM PC 5150, aber wegen fehlender Hardware-Kompatibilität unterlegen, sobald sich der IBM-Standard durchsetzte [2, 3].
Historische Bedeutung:
- Beliebtester nicht-IBM-kompatibler Business-PC Europas in den frühen 1980ern
- Symbol für frühe PC-Vielfalt vor der Standardisierung
- Zeigte das Potenzial unabhängiger Plattformen – bis zu deren Verschwinden
Typisches Zubehör:
- Victor 9000 Printer – 132-Zeilen-Nadeldrucker
- Victor 9000 Monitor (12") – Hochauflösendes Monochrom-Display
- Victor 9000 External Disk Drive – weiteres Floppylaufwerk
- IEEE-488 Schnittstelle – für industrielle Geräte
- ROM-Karten für Zusatzsoftware (z. B. Terminalemulator)
- RAM-Erweiterungskarte – bis zu 896 KB Gesamt-RAM
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Quellen & Videos:
[1] Bagnall, Brian: The Commodore Wars, Variant Press, 2007
[2] Old-Computers.com: Victor 9000 / Sirius 1
[3] BYTE Magazine, Januar 1982: Sirius Testbericht
[4] Victor 9000 User’s Manual, 1982
[5] Chip Magazin, Mai 1982: Marktübersicht Business-Computer
[6] Infoworld, 1983 – Software Survey
[7] DR Software Katalog 1982
[8] Sirius Software Guide, Bytec Vertriebshandbuch (D), 1983
[9] Adventureland Archive: adventure.ifarchive.org
[10] BASIC Games Library (Public Domain, Sirius portiert): www.textfiles.com
[11] Victor Technologies Zubehörkatalog Europa, 1983
Zeitraum:
1977–1982
Kategorie:
All-in-One-Heimcomputer / Bildungs- und Bürorechner
Nutzung/Verwendung:
- Unterricht in Schulen und Hochschulen
- kaufmännische Anwendungen in kleinen Betrieben
- Einstieg in Programmierung mit BASIC
- frühe Tabellenkalkulation und Textverarbeitung
Hinweis: Viele Programme waren in BASIC geschrieben und über Listings in Magazinen wie Compute! verfügbar [7].
Erfinder / Hersteller:
Commodore Business Machines (USA)
Entwickelt von Chuck Peddle und dem Team von MOS Technology [1, 2]
Fun Fact:
„PET“ sollte eigentlich Personal Electronic Transactor bedeuten – das Wortspiel mit „Haustier“ (engl. pet) war aber gewollt und sorgte für Sympathie [1].
Besonderheit:
Einer der ersten vollintegrierten Mikrocomputer mit Monitor, Tastatur und Kassettenlaufwerk in einem einzigen Gehäuse – robust und für Bildung optimiert [3].
Technik:
- Prozessor: MOS 6502 @ 1 MHz
- RAM: 4–96 KB
- 9"-Monochrombildschirm (Text-only, 40 oder 80 Zeichen/Breite)
- integrierter Datasette-Kassettenrekorder
- Commodore BASIC 1.0 / 2.0 im ROM
- kein separates Betriebssystem – direkter Start in BASIC-Interpreter [4]
Preis: USA: 795–995 USD (ab 1977) / Deutschland: ab ca. 3.500 DM (Vertrieb über Vobis und Quelle, ab 1978) [5]
Vergleich: Gleichzeitig mit Apple II und TRS-80 veröffentlicht, aber im Unterschied robuster gebaut, einfacher zu bedienen und komplett aus einer Hand geliefert – ideal für Schule und Lehre [1, 3].
Historische Bedeutung:
- Der erste erfolgreiche Computer von Commodore
- Wegbereiter für den Heimcomputermarkt
- Maßgeblich beteiligt an der Einführung von BASIC in Schulen
- Ursprung des All-in-One-Designs für Personal Computer [1, 4]
Wichtige Software (Auswahl, CP/M-unabhängig) [6, 7, 8]:
- Wordcraft – frühe Textverarbeitung für Schule & Büro
- VisiCalc (PET-Portierung) – erste Tabellenkalkulation
- 101 BASIC Computer Games – populäre Sammlung mit Lerncharakter
- Star Trek – Textbasiertes Taktikspiel
- Adventure (Colossal Cave) – erstes parserbasiertes Adventure-Spiel
- EduPET – pädagogische Software für Mathe, Englisch & Logik
- HAMURABI – Wirtschaftssimulation in Zeilenform
- Super Sort – Sortier- und Statistikprogramm
- PETDraw – einfaches Zeichenprogramm im Textmodus
- MABASIC Compiler – BASIC-Compiler zur Performance-Steigerung
Beliebtes Zubehör [3, 9]:
- CBM 2020 / 3022 Drucker – 132-Spalten-Nadeldrucker
- CBM 2040 / 4040 Diskettenlaufwerke – 5,25"-Laufwerke mit IEEE-488
- Datasette C2N – Bandlaufwerk zur Datenspeicherung
- User-Port Interfaces – z. B. für Relaissteuerung im Unterricht
- RAM-Upgrade-Boards – zur Erweiterung auf bis zu 96 KB
- PET Graphics Tablet (experimentell) – mit Light Pen-Modul
- IEEE-488-Schnittstellenkarten – für erweiterte Gerätekommunikation
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Quellen & Videos:
[1] Bagnall, Brian: On the Edge, Variant Press, 2005
[2] Chuck Peddle Interview, Computer History Museum: Link
[3] Old-Computers.com: Commodore PET
[4] 8-Bit Guy: „PET 2001 Overview“
[5] Vobis Anzeige, Westdeutsche Handelsanzeige, 1978
[6] Bigelow, Stephen: PET Software Directory, 1981
[7] Compute! Magazine, Sonderheft „PET Games & Tools“ (1980)
[8] Adventureland Archive: ifarchive.org
[9] Commodore Zubehörkatalog (Europa), 1980
Zeitraum: 1982–1994 (Produktion), darüber hinaus millionenfach weitergenutzt
Kategorie: Heimcomputer / Spielerechner / Kreativplattform
Nutzung/Verwendung:
- Spielkonsole mit Tastaturfunktion
- Einstieg in BASIC-Programmierung
- Musik- und Grafikproduktion im Heimgebrauch
- schulischer Einsatz und Hobbyelektronik
- Plattform für sogenannte „Demoszene“-Kunst
Erfinder / Hersteller: Commodore Business Machines (USA)
Entwickelt von einem Team um Al Charpentier (VIC-II-Grafik) und Bob Yannes (SID-Soundchip) [1]
Besonderheit: Der Soundchip SID (6581) und der VIC-II-Grafikchip ermöglichten fortschrittliche Ton- und Grafikleistung für den Heimgebrauch – bis dahin unüblich in der Preisklasse [3].
Technik:
- Prozessor: MOS 6510 @ 1 MHz
- RAM: 64 KB
- Grafik: VIC-II, 320×200 Pixel, 16 Farben, Sprites
- Sound: SID 6581/8580, 3 Stimmen, Filter, ADSR-Hüllkurven
- Datenträger: Datasette, 5,25"-Diskette, Module
- Betriebssystem: Commodore BASIC 2.0 im ROM
- Anschluss: TV, Monitor, Joysticks, Drucker, Modem, User-Port [4]
Preis: USA: Einführungspreis 595 USD (1982) / Deutschland: Startpreis 1983 ca. 1.500–1.800 DM, später unter 400 DM [5]
Vergleich: Grafisch und klanglich überlegen gegenüber dem ZX Spectrum, deutlich günstiger als Apple II oder Atari 800. Im Verhältnis zu Preis und Leistung nahezu konkurrenzlos – auch wegen riesiger Softwarebasis [3, 4].
Historische Bedeutung:
- Demokratisierte Computernutzung für eine ganze Generation
- Grundlage für Spielentwicklung, Musikproduktion und digitale Kreativkultur
- Nährboden für IT-Karrieren und Popkultur der 1980er
- Zentrum der „Demoszene“, die bis heute aktiv ist [2, 6]
Beliebte Software (Auswahl) [6, 7, 8]:
Textverarbeitung / Büro:
- Easy Script – professionelle Textverarbeitung
- GEOS – grafische Benutzeroberfläche inkl. Textverarbeitung & Kalender
- Vizawrite – einfache Schreibsoftware mit Druckerunterstützung
Tabellen / Daten / Programmierung:
- Multiplan (Microsoft) – Tabellenkalkulation
- dFile / dBMaster – frühe Datenbank-Software
- Simons’ BASIC – Erweiterung der Programmierfunktionen
- Turbo Assembler – schneller Maschinensprache-Assembler
Spieleklassiker:
- Giana Sisters – Plattformspiel, populäre Super Mario-Alternative
- International Karate – Kampfspiel mit Animationstiefe
- Turrican – Actionklassiker mit aufwendiger Musik
- The Last Ninja, Boulder Dash, Summer Games, Lemmings
- Impossible Mission, Pirates!, Elite, Bubble Bobble
Musik & Grafik:
- Music Construction Set, SID-Wizard – Musikprogrammierung
- Koala Painter – Pixelzeichner mit Mausunterstützung
- Print Shop – Poster und Einladungen
- Deluxe Paint (umgesetzt für GEOS)
Typisches Zubehör [3, 9]:
- Commodore 1541 Diskettenlaufwerk – meistverkauftes 5,25"-Drive
- Datasette C2N – preisgünstiges Bandlaufwerk
- Final Cartridge III – Erweiterungsmodul mit Utilities
- Commodore MPS 801 Drucker – Nadeldrucker mit Grafikfähigkeit
- KoalaPad – Grafiktablett für Zeichenprogramme
- Modem 1670 / Dataphone – frühe DFÜ-Verbindungen
- C64-Maus – kompatibel mit GEOS und Zeichenprogrammen
- SpeedDOS – alternatives Betriebssystem zur Ladezeitverkürzung
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Quellen & Videos:
[1] Bagnall, Brian: Commodore – A Company on the Edge, Variant Press, 2010
[2] Guinness World Records: Best-Selling Computer Model of All Time
[3] Old-Computers.com: C64
[4] Commodore C64 Benutzerhandbuch (D), 1984
[5] Chip Magazin, Juli 1983
[6] 64’er Magazin, Sonderheft „Top Software“, Markt & Technik Verlag, 1985–1988
[7] Gamebase64 Collection: www.gamebase64.com
[8] Lemon64 Software Index: www.lemon64.com
[9] Commodore Zubehörkatalog Europa 1985, Ausgabe D
Zeitraum: 1984–1986 (in Produktion, Nutzung deutlich länger)
Kategorie: Tragbarer Heim- und Businesscomputer ("Portable Color Computer")
Nutzung/Verwendung:
- mobiles Arbeiten mit Textverarbeitung, Tabellen & BASIC
- Spieleeinsatz unterwegs
- Präsentationsrechner auf Messen
- Bürogerät für Außendienst, Schulung, Serviceeinsätze
Erfinder / Hersteller: Commodore Business Machines (USA)
Weiterentwicklung des Commodore 64 in tragbarem Format [1]
Besonderheit: Tragbares Gehäuse mit eingebautem 5"-Farbmonitor, Diskettenlaufwerk und Tastatur (klappbar im Deckel). Er war schwer (ca. 10,5 kg), aber vollständig netzstrombetrieben – kein Akkubetrieb vorgesehen [3].
Technik:
- Prozessor: MOS 6510 @ 1 MHz
- RAM: 64 KB
- Grafik: VIC-II, 320×200 Pixel, 16 Farben
- Sound: SID 6581, 3 Stimmen
- Laufwerk: internes 5,25"-Diskettenlaufwerk (1541-kompatibel)
- Display: 5"-Farb-CRT
- Tastatur: abnehmbar, Anschluss via Kabel
- kein Kassettenanschluss (Datasette nicht verwendbar) [3, 4]
Preis: USA: ca. 995 USD (Einführung 1984) / Deutschland: ca. 3.000–3.500 DM (ab 1985, begrenzt erhältlich) [5]
Vergleich: Technisch fast identisch mit dem C64, aber durch Wegfall des Kassettenanschlusses und schwerere Mobilität eingeschränkt. Trotzdem stilprägend – frühes Beispiel eines transportablen Komplettsystems mit Farbdisplay [1, 2].
Historische Bedeutung:
- Erster farbfähiger tragbarer Computer weltweit
- Beispiel für den Versuch, Heimcomputer mobil zu machen
- Symbol technischer Übergangszeit zwischen Heim- und Businesswelt
- Heute Kultobjekt der C64-Sammlerszene
Wichtige Software (wie C64, aber mit Fokus auf Mobilnutzung) [6, 7, 8]:
Büro & Arbeit unterwegs:
- GEOS – grafische Oberfläche mit Textverarbeitung, Kalender, Zeichenprogramm
- Vizawrite – Textverarbeitung
- Superbase 64 – Datenbankverwaltung
- Multiplan – Tabellenkalkulation
- Magic Desk I – frühe GUI-Anwendung auf Modul mit Schreibmaschine-Simulation
Spiel & Hobby unterwegs:
6. Summer Games, Pitstop II, Bruce Lee – für Pausen & Messen
7. International Soccer – beliebt im Multiplayer
8. Ultima III – RPG-Spiel, auch im Reiseeinsatz getestet
9. Koala Painter – Pixelzeichnen auf dem kleinen Farbmonitor
10. SIDPlayer – Musikdateien abspielen (Demo-Musik unterwegs vorführbar)
Hinweis: Aufgrund des fehlenden Kassettenanschlusses musste alle Software entweder auf Diskette oder Modul vorliegen.
Typisches Zubehör (sofern kompatibel) [3, 4, 9]:
- Tragetasche – original Commodore-Tasche für den SX-64
- Final Cartridge III – Utilitymodul für Schnellladefunktionen
- MPS 801 / 803 Drucker – Anschluss via User- oder IEC-Port
- SpeedDOS EPROM – alternative ROM-Erweiterung
- Joystick-Anschlüsse – identisch mit C64
- Zusatz-Diskettenlaufwerk (1541, 1571) – per IEC-Bus anschließbar
- SX-64 RAM Expansion Units – selten, aber existierend
- Modem (1670) – DFÜ-Verbindungen möglich
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Quellen & Videos:
[1] Bagnall, Brian: Commodore – A Company on the Edge, 2010
[2] 8-Bit Guy: SX-64 Review
[3] Old-Computers.com: SX-64
[4] Commodore SX-64 Bedienungshandbuch, 1985
[5] 64’er Magazin, Ausgabe 11/1985
[6] GEOS Startdiskette, Markt & Technik, 1986
[7] Lemon64 SX-64-kompatible Spieleliste: lemon64.com
[8] Gamebase64 – Archiv mobil lauffähiger Disk-Programme
[9] Commodore Zubehörprospekt 1985, D-A-CH-Vertrieb
Zeitraum: 1984–1990 (in Produktion)
Kategorie: Heimcomputer / Komplettsystem mit Monitor
Nutzung/Verwendung:
- Spielen und Lernen zuhause
- Textverarbeitung, Programmierung
- grafische Experimente, Schülerprojekte
- schulischer Einsatz in UK und Frankreich
Erfinder / Hersteller: Amstrad (UK), unter Leitung von Alan Sugar
Import und Distribution in Deutschland z. B. über Schneider Computer Division [1, 2]
Besonderheit: Anders als viele Konkurrenten brauchte man beim CPC keinen eigenen Fernseher: Das System kam mit speziellem Farb- oder Grünmonitor und war damit sofort einsatzbereit. Dadurch wurde er besonders in Haushalten mit nur einem Fernseher beliebt [3].
Technik:
- Prozessor: Zilog Z80A @ 4 MHz
- RAM: 64 KB (CPC 464) bzw. 128 KB (CPC 6128)
- Grafikmodi:
- 160×200, 16 Farben
- 320×200, 4 Farben
- 640×200, 2 Farben
- Sound: 3-Kanal PSG (AY-3-8912)
- Speicher: integriertes Kassettenlaufwerk (464) oder 3"-Diskettenlaufwerk (6128)
- Betriebssystem: AMSDOS / BASIC 1.0 bzw. 1.1 [3, 4]
Preis: UK: ab 199 Pfund (CPC 464 mit Grünmonitor, 1984) / Deutschland: ca. 1.400–1.900 DM (inkl. Farbmonitor), je nach Ausstattung [5]
Vergleich: Ein echter All-in-One-PC: günstiger und vollständiger als C64 oder ZX Spectrum (kein externer TV nötig). Weniger Spielevielfalt als C64, aber deutlich bessere Standardgrafik und einheitliches Design [3, 4].
Historische Bedeutung:
- Einer der meistverkauften Computer Europas (v. a. in UK, FRA, D)
- Beliebt in Schulen und als Familiensystem
- Grundlage für zahlreiche europäische Spiele- und Lernentwicklungen
- Wegbereiter für Amstrads späteren Einstieg in den IBM-PC-Markt
Beliebte Software (Auswahl):
Anwendungen & Lernen:
- Protext – Textverarbeitung (vergleichbar mit Word)
- Vernon’s Maths Tutorials – Lernprogramme für Mathematik
- Masterfile – einfache Datenbank
- Mini Office II – Suite mit Text, Kalkulation, DB & Grafik
- CPC Paintbox – Zeichenprogramm
Spielehits (Diskette oder Kassette):
06. Harrier Attack, Roland in the Caves – frühe Actionklassiker
07. Rick Dangerous, Barbarian, Oh Mummy, Jet Set Willy
08. North & South, Cauldron, Sorcery+, Zynaps, Bomb Jack
Programmieren:
- Locomotive BASIC (ab Werk)
- MAXAM (Assembler)
- Logo (Lernsprache)
- CPC Pascal (erweiterbar mit CP/M)
Typisches Zubehör [3, 4, 9]:
- Amstrad CTM644 / GT65 Monitor – Farb- oder Grünmonitor
- Joystick (z. B. Amstrad- oder Quickshot-Serie)
- Drucker DMP-2000 – 80-Zeilen-Nadeldrucker
- Modem RS232 Interface – DFÜ-Anbindung (6128-kompatibel)
- RAM-Expansion für 6128 – bis 512 KB möglich
- 3"-Disketten – (eigenes Format, 178 KB/Seite)
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Quellen & Videos:
[1] The Sugar Story, BBC Interview mit Alan Sugar, 1985
[2] Old-Computers.com: Amstrad CPC 464
[3] Schneider CPC 464 Bedienungsanleitung, 1985
[4] Amstrad CPC Technical Guide, Locomotive Software Ltd., 1986
[5] Chip Magazin (D), Juli 1985
[6] CPC Attack! Magazin, 1986–1988
[7] CPC-Power Softwarearchiv: www.cpc-power.com
[8] The Centre for Computing History: Software Gallery
[9] Amstrad Hardware Catalogue (UK, 1986)
Zeitraum: 1986–1993 (Serienproduktion)
Kategorie: Multimedia-Heimcomputer / Kreativplattform / Musiker-PC
Nutzung/Verwendung:
- Musikproduktion via MIDI (Home- und Profistudios)
- grafische Anwendungen und Desktop Publishing
- Programmierung und Spiele
- schulischer Einsatz und Büroanwendungen (v. a. DTP)
Erfinder / Hersteller: Atari Corporation (USA)
Chefdesigner: Shiraz Shivji (vormals Commodore) [1]
Besonderheit: Komplettsystem mit Farbgrafik, GUI, eingebautem Diskettenlaufwerk und bereits ab Werk 1 MB RAM – damit war er der erste Serien-PC mit dieser Ausstattung unter 2.000 DM [3].
Technik:
- Prozessor: Motorola 68000 @ 8 MHz
- RAM: 1 MB (erweiterbar)
- Grafikmodi:
- 320×200 (16 Farben)
- 640×200 (4 Farben)
- 640×400 (monochrom, ST-High)
- Sound: 3-Kanal PSG, 8 Oktaven
- Diskettenlaufwerk: 3,5", 720 KB
- Betriebssystem: TOS + GEM (grafische Oberfläche im ROM)
- Schnittstellen: MIDI In/Out, Monitor, TV, Joysticks, Parallel, RS-232, DMA [4]
Preis: Deutschland: ca. 1.800–2.200 DM mit Farbmonitor (ab 1986) / Monochrom-Variante günstiger (ca. 1.500 DM) [5]
Vergleich: Gegenüber dem Amiga 500 professioneller ausgestattet (MIDI, GEM-Oberfläche), im Multimediabereich aber etwas zurückhaltender in Grafik und Soundtiefe. In Studios und Redaktionen klar favorisiert [2, 4].
Historische Bedeutung:
- Etabliertes Musikproduktionswerkzeug bis in die späten 1990er
- Desktop-Publishing-Vorreiter in Schulen und Redaktionen
- Plattform der europäischen Demoszene
- Grafikumgebung GEM beeinflusste spätere Windows-Entwicklung [3]
Wichtige Software (Auswahl):
Musik & MIDI:
- Cubase – weltweit genutzte MIDI-Software
- Notator / Creator – Studio-Kompositionssoftware
- Sound Designer – Samplersteuerung
- EditTrack – MIDI-Sequenzer für Homestudios
Text / Grafik / Büro:
5. Signum! – populäre Textverarbeitung
6. Calamus – professionelles DTP-System
7. K-Spread – Tabellenkalkulation
8. GEM Paint / Degas Elite – Pixelgrafik mit Maus
Spiele (Diskette oder Modul):
9. Dungeon Master, Falcon, Lemmings, Populous, Turrican II
10. Elite, Obliterator, Rick Dangerous, Starglider, Speedball 2
Programmierung:
- ST BASIC, GFA BASIC
- C, Pascal, Assembler
- STOS (Game Creator)
Beliebtes Zubehör [3, 4, 9]:
- SM124 Monitor – hochauflösend, ideal für DTP
- Farbmonitor SC1224 – für Grafik und Spiele
- Atari SLM804 Laserdrucker – PostScript-kompatibel
- Maus (ST-kompatibel) – serienmäßig
- RAM-Erweiterungen bis 4 MB
- MIDI-Verteiler & -Filter – für Multisynth-Steuerung
- SCSI-Adapter / DMA-Festplatte – externe Speicherlösungen
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Quellen & Videos:
[1] Shiraz Shivji Interview, Atari History Project, 2001
[2] ST-Computer Magazin, 1987–1992 (D)
[3] Old-Computers.com: Atari 1040 ST
[4] Atari ST Technical Reference Manual, 1986
[5] Chip Magazin, September 1986
[6] Cubase v1.0 Manual, Steinberg 1989
[7] Signum! Handbuch, Application Systems Heidelberg, 1987
[8] Atarimania Softwarearchiv: www.atarimania.com
[9] Atari Produktkatalog D-A-CH, 1987
Zeitraum: 1987–1990
Kategorie: Kompakt-Desktop / Büro- und Designrechner mit grafischer Benutzeroberfläche
Nutzung/Verwendung:
- Büroarbeitsplätze mit Textverarbeitung, Layout und Kalkulation
- Desktop Publishing und Grafikdesign
- Unterricht in Informatik und Kommunikation
- Kreativbranche (Design, Werbung, PR)
- frühe Hypermedia-Experimente
Erfinder / Hersteller: Apple Inc. (USA)
Design unter Leitung von Frogdesign (Hartmut Esslinger), Softwareentwicklung durch das Macintosh-Team um Steve Jobs (bis 1985) und Jean-Louis Gassée [1]
Besonderheit: Der SE kombinierte Kompaktheit (All-in-One-Design mit 9"-Monitor) mit praktischen Erweiterungen: schnellerer SCSI-Bus, internes Disketten- und Festplattenlaufwerk sowie professionelle Mausbedienung über die klassische GUI [3].
Technik:
- Prozessor: Motorola 68000 @ 8 MHz
- RAM: 1 MB (erweiterbar auf 4 MB)
- Grafik: 512×342 Pixel Monochrom
- Laufwerke:
- 800 KB 3,5"-Diskette (Double Density)
- optional: 20–40 MB SCSI-Festplatte
- Betriebssystem: System Software 4.0 bis 7.5.5
- Ports: SCSI, ADB (Maus/Tastatur), Serial, Floppy, optional PDS [3, 4]
Preis: USA: ab 2.898 USD (mit HDD) / Deutschland: ca. 7.000–9.000 DM (ab 1987 erhältlich) [5]
Vergleich: Der SE war schneller und flexibler als der ursprüngliche Macintosh 128K und bot erstmals SCSI für externe Festplatten und Scanner. Im Vergleich zum Atari ST oder Amiga 500 deutlich teurer, aber mit professionelleren Tools und Netzfähigkeit [2, 3].
Historische Bedeutung:
- Verbreitung von grafischer Benutzeroberfläche mit Desktop-Metapher
- Basis für Desktop Publishing in Agenturen, Redaktionen und Hochschulen
- Meilenstein der Apple-Designlinie und Benutzerfreundlichkeit
- Wegbereiter für Netzwerk- und Peripherieintegration im Büroalltag
Wichtige Software (Auswahl) [6, 7, 8]:
Büro & Publishing:
- MacWrite – intuitive Textverarbeitung mit WYSIWYG
- MacPaint – erstes populäres GUI-Zeichenprogramm
- Aldus PageMaker – professionelles Layout & DTP (heute vergleichbar mit InDesign)
- Microsoft Excel – erstmals mit echter Fenstersteuerung
- HyperCard – visuelles Werkzeug für interaktive Inhalte (Hypermedia)
- MacDraw – vektorbasierte Grafikerstellung
- FileMaker – relationale Datenbank für Büro und Bildung
- QuarkXPress (ab 1987 verfügbar) – Layoutsoftware für professionelle DTP-Workflows
- WriteNow – alternative Textverarbeitung mit Fokus auf Geschwindigkeit
- BBEdit – Editor für Code und Klartextdateien
Freizeit und Bildung (Beispiele):
- Dark Castle, Carmen Sandiego, Crystal Quest
- Tetris, Shufflepuck Café, Glider
- Lernprogramme wie Kid Pix, Number Munchers
Typisches Zubehör [3, 4, 9]:
- ImageWriter II – Nadeldrucker mit Mac-Anbindung
- LaserWriter – PostScript-Laserdrucker für DTP
- ADB-Maus & Tastatur (Compact Keyboard) – Apple-Designklassiker
- SCSI-Festplatten (20SC, 40SC) – externe Speicherlösungen
- Scanner (z. B. Apple OneScanner) – via SCSI
- PDS-Karten (z. B. PC-Emulation, Videoausgabe, Netzwerkkarten)
- Carrying Case – Transporttasche für den SE
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Quellen & Videos:
[1] Hertzfeld, Andy: Revolution in the Valley, O’Reilly, 2004
[2] Old-Computers.com: Macintosh SE
[3] Apple Macintosh SE Developer Notes, 1987
[4] Apple SE Bedienungsanleitung (D), 1987
[5] Macwelt, Ausgabe 1/1988
[6] Inside Macintosh (Volumes I–V), Apple Technical Library
[7] Macintosh Garden Softwarearchiv: macintoshgarden.org
[8] Museum of Modern Art: MacPaint Collection [MoMA Archive]
[9] Apple Produktkatalog D-A-CH 1988
Zeitraum: 1987–1992 (offiziell produziert), darüber hinaus noch lange genutzt
Kategorie: Multimedia-Heimcomputer / Spiel- und Kreativplattform
Nutzung/Verwendung:
- grafisch aufwendige Spiele
- Musik- und Soundproduktion
- Videoeffekte und 2D-Animation
- DTP und Pixelkunst
- Einstieg in Programmierung & 3D-Grafik
Erfinder / Hersteller: Commodore Business Machines (USA)
Ursprünglich entwickelt von Amiga Corporation, später übernommen durch Commodore. Hard- und Chipdesign u. a. durch Jay Miner [1]
Fun Fact: Der Amiga 500 konnte dank spezieller Videochips mehrere Bildschirmebenen und Sprites gleichzeitig darstellen, was ihm u. a. im Fernsehen zur Anwendung verhalf – z. B. für Wetterkarten oder Videotitel [2].
Besonderheit: Starke Multimediafähigkeiten in einem günstigen Heimcomputer: 4096 Farben, Stereosound, Multitasking. Durch Custom-Chips für Grafik & Sound weit leistungsfähiger als viele teurere PCs [3].
Technik:
- Prozessor: Motorola 68000 @ 7,16 MHz
- RAM: 512 KB (erweiterbar auf 9 MB)
- Grafik: bis zu 4096 Farben (HAM-Modus), bis 640×512 Pixel
- Sound: 4-Kanal Stereo PCM (8 Bit)
- Betriebssystem: AmigaOS 1.2/1.3 (Workbench + Kickstart im ROM)
- Laufwerk: internes 3,5"-Diskettenlaufwerk (880 KB)
- Schnittstellen: RGB, TV, Maus, Joystick, Parallel, Serial, Erweiterungsport [4]
Preis: Deutschland: ca. 1.200–1.400 DM (Einführungspreis 1987) / oft im Bundle mit Monitor oder Softwarepaketen [5]
Vergleich: Deutlich überlegen gegenüber dem Atari ST in Grafik und Soundtiefe, aber bei MIDI und professioneller DTP-Nutzung unterlegen. Der Amiga 500 galt als ideale Mischung aus Spiele- und Kreativmaschine für zu Hause [2, 4].
Historische Bedeutung:
- Heimcomputer mit Studioqualitäten
- Grundlage für zahlreiche Spielereihen, Demos und Musikformate
- Populär in TV-Studios, Kunsthochschulen, der Demoszene
- Wegbereitend für nichtlineare Animation und 2D-Grafikbearbeitung
Wichtige Software (Auswahl) [6, 7, 8]:
Spieleklassiker:
- Shadow of the Beast, Lemmings, Turrican II
- The Secret of Monkey Island, Lotus Turbo Challenge
- Sensible Soccer, Populous, Another World, Wings
Grafik & Design:
4. Deluxe Paint III/IV – Standard der Pixelkunst
5. Photon Paint – Malprogramm mit HAM-Farbunterstützung
6. DPaint Animation Tools, TVPaint, Scala MM – für Animation, Videoeffekte
7. Fonts & Clipart Collections – Gestaltungspakete
Musik & Audio:
8. OctaMED, Soundtracker, NoiseTracker – Samplebasierte Musikprogramme
9. Bars & Pipes, Music-X – MIDI-Sequencer (ab A500 mit Erweiterung)
10. Audition 4, Aegis Sonix – frühe digitale Audiobearbeitung
Büro & DTP:
- Final Copy II – Textverarbeitung mit Formatierung
- TurboCalc – Tabellenkalkulation
- PageSetter – DTP-Tool für Druckvorlagen
- Workbench – Desktopoberfläche mit Multitasking
Programmierung:
- AmigaBASIC, Blitz BASIC
- Assembler/DevPac
- Pascal, C (z. B. Manx Aztec C)
Beliebtes Zubehör [3, 4, 9]:
- Commodore 1084S Monitor – RGB-Farbmonitor mit Stereoton
- Tank-Maus – serientypisch, robust
- RAM-Erweiterungen (trapdoor) – gängig: +512 KB RAM
- Action Replay Modul – Spielanalyse & Speicherzugriff
- 2. Diskettenlaufwerk – extern anschließbar (z. B. Commodore A1010)
- MIDI-Adapter – für Musiksoftware wie Bars & Pipes
- Digitizer/Genlock – Bildüberlagerung für Videoeffekte
- CDTV-Komponenten (teilweise kompatibel)
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Quellen & Videos:
[1] Bagnall, Brian: Commodore – The Amiga Years, Variant Press, 2016
[2] Old-Computers.com: Amiga 500
[3] Amiga Hardware Reference Manual, Commodore, 1988
[4] 8-Bit Guy: „Was the Amiga ahead of its time?“
[5] 64’er Magazin, Ausgabe 2/1988
[6] Amiga Joker Sonderheft „Top 100“, 1992
[7] Amiga Format, Future Publishing, 1989–1993
[8] Aminet: Amiga Softwarearchiv aminet.net
[9] Commodore Produktkatalog Europa, 1989
Zeitraum: 1990–1993 (in Produktion)
Kategorie: Workstation / Entwicklungsplattform / Designsystem
Nutzung/Verwendung:
- Softwareentwicklung (v. a. objektorientierte Programmierung)
- Wissenschaftlicher und universitäter Einsatz
- Grafik- und Publishing-Projekte
- frühe Webentwicklung (u. a. erstes WWW-Projekt)
Erfinder / Hersteller: NeXT Inc. (USA), gegründet von Steve Jobs nach seinem Weggang von Apple
Design: Frogdesign, technische Leitung: Avie Tevanian, Bud Tribble [1]
Besonderheit: Die NeXTStation war ein eleganter, flacher „Pizza-Box“-Rechner mit hochauflösender Displayausgabe, fortschrittlichem Betriebssystem (NeXTSTEP) und objektorientierter Entwicklungsumgebung. Viele spätere Apple-Technologien (z. B. macOS, iOS Frameworks) basieren auf diesem System [3].
Technik:
- Prozessor: Motorola 68040 @ 25–33 MHz
- RAM: 8–64 MB
- Grafik: 1120×832 Pixel (2-bit Graustufen oder 4096 Farben, je nach Modell)
- Ton: 16 Bit, 44,1 kHz Stereo (CD-Qualität)
- Festplatte: 105–400 MB (SCSI)
- Betriebssystem: NeXTSTEP (ab Version 2.0) – UNIX-basiert mit GUI und Objektarchitektur
- Netzwerk: Ethernet 10BASE-T integriert [4]
Preis: USA: ab ca. 4.995 USD / Deutschland: ca. 15.000–20.000 DM (hochschulspezifische Rahmenverträge) [5]
Vergleich: Die NeXTStation war leistungsstärker und moderner als klassische Macs oder IBM-PCs, aber durch den Preis nur für Forschung, Universitäten und anspruchsvolle Entwicklungsteams erschwinglich [2, 4].
Historische Bedeutung:
- Geburtsplattform des WWW (Tim Berners-Lee, CERN)
- Einfluss auf macOS / iOS durch NeXTSTEP-Architektur
- Vorbild für Objektorientierung in der GUI-Entwicklung
- Ikone für Interface-Design, akademische Nutzung & Programmierinnovation
Wichtige Software (Auswahl) [6, 7, 8]:
Entwicklung & System:
- Interface Builder – GUI-Editor (Grundlage von macOS/Xcode)
- Project Builder – IDE mit Versionsverwaltung
- Objective-C Compiler (gcc-basiert)
- Terminal + UNIX-Tools – vollwertige Shell
Office & Wissenschaft:
5. WriteNow – professionelle Textverarbeitung
6. TeX & LaTeX – Satzsysteme für Forschungspublikationen
7. Diagram! – Flussdiagramm- und Layoutprogramm
8. Gnuplot – wissenschaftliche Visualisierung
9. Improv (Lotus) – tabellenorientierte Kalkulation (frühzeitiges Excel-Äquivalent)
Web & Netz:
10. WorldWideWeb (Browser + Editor, CERN, 1991)
11. Mail.app – grafische E-Mail-Software
12. NeXTMail – mit eingebettetem Audio/Video (früher Multimedia-Mailclient)
Typisches Zubehör [3, 4, 9]:
- NeXT MegaPixel Display (17") – speziell mit NeXT-Bus-Steuerung
- optisches Laufwerk (ODD) – 256 MB MO-Discs (Magneto-optisch)
- SCSI-Festplatten – intern/extern für Software, Swap, Backup
- NeXT Laser Printer – 400 dpi, Display PostScript
- NeXT Keyboard & Mouse – S/W-Design mit optischer Maus
- Ethernet-Verkabelung & Hub – für Netzwerke und Thin Clients
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Quellen & Videos:
[1] Isaacson, Walter: Steve Jobs, 2011 (Kapitel „NeXT“)
[2] CERN Archive: First Website
[3] Old-Computers.com: NeXTStation
[4] NeXTSTEP Developer Documentation, Vol. 1–4, 1992
[5] Macwelt, Ausgabe 3/1991
[6] NeXT Software Showcase, 1992 (NeXTWORLD Expo)
[7] GNUstep Project Archive: www.gnustep.org
[8] Objective-C: Brad Cox & NeXT White Papers
[9] NeXT Produktkatalog Europa, 1991
Zeitraum: 1999–2001 (Blue & White-Modell)
Kategorie: Modularer Desktop-Rechner für Grafik, DTP & Wissenschaft
Nutzung/Verwendung:
- professionelle Medienproduktion (Video, Layout, Audio)
- grafikintensive Anwendungen (Photoshop, 3D)
- Schulserver oder Rechenstationen an Hochschulen
- Softwareentwicklung und Visualisierung
Erfinder / Hersteller: Apple Inc. (USA)
Design: Apple Industrial Design Group (an Jonathan Ive’s iMac-Ästhetik angelehnt) [1]
Besonderheit: Gleiches Farb- und Formdesign wie der iMac G3, aber als leistungsstarker Tower mit vielen Erweiterungsmöglichkeiten (PCI, FireWire, RAM bis 1 GB) – deutlich flexibler als der iMac [3].
Technik:
- Prozessor: PowerPC G3 (350–450 MHz)
- RAM: ab 64 MB, erweiterbar auf 1 GB
- Grafik: ATI Rage 128 / später Radeon
- Speicher: 6–40 GB IDE-Festplatte
- Laufwerke: CD-ROM, Zip, später DVD & Brenner
- Ports: USB 1.1, FireWire 400, Ethernet, Audio I/O
- Betriebssystem: Mac OS 8.5–10.2 [3, 4]
Preis: USA: ab 1.599 USD / Deutschland: ab ca. 3.200 DM (1999) [5]
Vergleich: Mehr Leistung und Erweiterbarkeit als der iMac, preislich unter dem G4 positioniert. Beliebt in Agenturen, Hochschulen und als Desktop-Dauerläufer.
Historische Bedeutung:
- Übergangsplattform von klassischem Mac OS zu Mac OS X
- Basis vieler DTP- und Grafiklabore in den 2000ern
- Erster Apple-Rechner mit serienmäßigem FireWire-Anschluss
- Symbol des Apple-Relaunches unter Steve Jobs
Wichtige Software (Auswahl) [6, 7, 8]:
- Adobe Photoshop 5.5 / 6 – Bildbearbeitung
- Final Cut Pro (ab 1.2) – Videoschnitt
- QuarkXPress 4 / 5 – DTP-Standard
- Illustrator & InDesign – Grafikdesign
- SoundEdit 16 / Bias Peak – Audiobearbeitung
- FileMaker Pro – Datenbanklösungen
- Mac OS X Public Beta – optional installierbar (ab 2000)
- CodeWarrior – Entwicklungsumgebung für C, C++
- Toast – Brennsoftware
- GoLive CyberStudio – Webdesign
Typisches Zubehör [3, 4, 9]:
- Apple Studio Display CRT / TFT – passendes Monitor-Design
- ADB- oder USB-Tastatur & Maus – übergangsweise beide Systeme
- FireWire-DV-Kamera – z. B. Sony Handycam für iMovie/Final Cut
- Zip-Laufwerk intern / extern – Datenaustausch
- RAM-Erweiterungen (SDRAM)
- SCSI-Karte – für bestehendes Studio-Equipment
- PCI-Grafikkarten-Upgrade (Radeon, Voodoo)
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Quellen & Videos:
[1] Isaacson, Walter: Steve Jobs, 2011
[2] Apple Product Design History: [frogdesign.com archive]
[3] Apple Developer Notes – Power Mac G3 Blue & White
[4] Old-Computers.com: Power Mac G3 B&W
[5] Macwelt, Ausgabe 2/1999
[6] Adobe Dokumentation, 1999–2000
[7] Final Cut Pro v1.2 Handbuch, Apple
[8] Macintosh Garden: Softwarearchiv macintoshgarden.org
[9] Apple Zubehörkatalog D-A-CH 1999
Zeitraum: 1999–2004 (in mehreren Varianten)
Kategorie: High-End-Grafikstation / Profi-Desktop für Medien und Wissenschaft
Nutzung/Verwendung:
- professionelle Video-, Musik- und 3D-Produktion
- Layout, DTP, Printproduktion
- akademische Forschung & Softwareentwicklung
- Audio- und Filmschnittstudios
Erfinder / Hersteller: Apple Inc. (USA)
Designteam unter Jonathan Ive, Gehäusevariante „Graphite“ ab Werk [1]
Besonderheit: Der G4 setzte als erster Desktop-Mac auf den AltiVec-Befehlssatz („Velocity Engine“), der Gleitkomma- und Multimediaoperationen stark beschleunigte. Dazu kam FireWire, Gigabit-Ethernet, Dual-Prozessorfähigkeit und ein professionelles, leises Gehäuse [3].
Technik:
- Prozessor: PowerPC G4 (350 MHz – 1,42 GHz, auch Dual-CPU)
- RAM: ab 64 MB, erweiterbar auf 2 GB
- Grafik: ATI Rage 128 / Radeon / Nvidia GeForce
- Laufwerke: CD/DVD, Brenner, Zip (je nach Konfiguration)
- Speicher: 10–250 GB IDE/SATA
- Betriebssystem: Mac OS 9.x bis Mac OS X 10.4 [4]
Anschlüsse:
- FireWire 400 (später 800), USB 1.1 (später 2.0), Ethernet, Audio, VGA/ADC
- AGP-Slot für Grafik, 3–4 PCI-Steckplätze
Preis: Deutschland: ab ca. 3.800 DM (Einsteigermodell, 1999) / High-End-Modelle: bis 4.999 EUR (G4 Dual 1.42, 2003) [5]
Wichtige Software (Auswahl) [6, 7, 8]:
- Final Cut Pro 2–4 – Videoediting in Echtzeit
- Logic Audio Platinum / Express – Musikproduktion auf Studiostandard
- Photoshop 6–CS – professionelle Bildbearbeitung
- InDesign CS – DTP und Magazinlayout
- Maya, Cinema 4D, Lightwave 3D – Animation und 3D-Design
- Mac OS X 10.2–10.4 – UNIX-basiertes System mit Aqua-Oberfläche
- Safari, iLife, iTunes, GarageBand, iDVD – integriertes Multimedia-Ökosystem
- Xcode Tools – IDE für OS X Softwareentwicklung
Typisches Zubehör [3, 4, 9]:
- Apple Studio Display (ADC oder DVI) – TFT-Monitor mit Farbraumkalibrierung
- Pro Keyboard & Pro Mouse (optisch)
- Externe FireWire-Festplatten & DV-Kameras
- M-Audio / Digidesign Interfaces – Audio-IO für Logic/Pro Tools
- PCI-Steckkarten (z. B. USB 2.0, SCSI, Video-Capture)
- RAM-Module (SDRAM/DDR1, je nach Modell)
- Airport PCI-Karte (WLAN)
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Quellen & Videos:
[1] Isaacson, Walter: Steve Jobs, 2011
[2] Wired Magazine, 2000: „Export Laws and the G4“
[3] Apple Developer Notes – Power Mac G4 (Graphite, QS, MDD)
[4] Old-Computers.com: Power Mac G4
[5] Macwelt, Ausgabe 3/2000
[6] Final Cut Pro 3 Manual, Apple
[7] Logic 6 Handbuch, Emagic/Apple
[8] Adobe Creative Suite Dokumentation (2003–2004)
[9] Apple Zubehörkatalog Europa, 2003
Zeitraum: 2004–2006
Kategorie: All-in-One-Designcomputer / Multimedia-Rechner für Zuhause und Büro
Nutzung/Verwendung:
- Alltagsrechner für Internet, Office, Musik, Fotos
- digitale Medienerstellung: iMovie, GarageBand, iPhoto
- Büroanwendungen und schulischer Einsatz
- Basis für Musik- & Grafiksoftware unter Mac OS X
Erfinder / Hersteller: Apple Inc. (USA)
Design: Jonathan Ive & Team, stark vom LCD-Fernseher inspiriert [1]
Besonderheit: Der iMac G5 war der erste iMac mit vollwertigem LCD-Bildschirm und einem schlanken weißen Gehäuse, das später die Grundlage für viele Apple-Geräte wurde. Er kam mit einem eingebauten iSight-Modell (ab 2005), Stereo-Lautsprechern und Frontbedienung [3].
Technik:
- Prozessor: PowerPC G5 (1.6–2.1 GHz)
- RAM: 256 MB–2 GB (DDR SDRAM)
- Grafik: Nvidia GeForce FX / ATI Radeon
- Bildschirm: 17" oder 20" TFT, 1440×900 oder 1680×1050 Pixel
- Laufwerk: SuperDrive (DVD±RW)
- Anschlüsse: USB 2.0, FireWire 400, Ethernet, Audio I/O
- Betriebssystem: Mac OS X 10.3–10.5 [4]
Preis: Deutschland: ab ca. 1.400 EUR (17") / je nach Ausstattung und Displaygröße bis 2.200 EUR (20") [5]
Wichtige Software (Auswahl) [6, 7, 8]:
- iLife Suite (iMovie, iPhoto, iDVD, GarageBand)
- iTunes & iPod-Anbindung – Musikverwaltung
- Safari & Mail – Webbrowser & E-Mail
- Microsoft Office for Mac – Text, Tabellen, Präsentation
- Photoshop CS / Elements – Bildbearbeitung
- Pages, Keynote – Apple-Office-Apps
- Comic Life – Comic-Editor für Bildung und Freizeit
- OmniGraffle / Sketch – visuelles Arbeiten und Design
- Toast Titanium – Brennsoftware
Typisches Zubehör [3, 4, 9]:
- Apple Keyboard (weiß) + Apple Mighty Mouse – USB
- AirPort Extreme Card – WLAN-Integration
- Bluetooth-Modul – für Maus, Tastatur, Handy
- Apple Remote – Mediensteuerung
- externe FireWire-Festplatten – Time Machine-Backups
- iSight Webcam (integriert oder extern)
- Wandhalterung (VESA-kompatibel)
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Quellen & Videos:
[1] Isaacson, Walter: Steve Jobs, 2011
[2] Apple Pressemitteilung iMac G5 (2004): „World’s Thinnest Desktop“
[3] Old-Computers.com: iMac G5
[4] Apple Developer Notes – iMac G5, 2004
[5] Macwelt, Ausgabe 10/2004
[6] iLife ’05 / ’06 Handbuch, Apple
[7] Microsoft Office 2004 Mac Edition
[8] Softwarearchiv: macintoshgarden.org
[9] Apple Zubehörkatalog 2005