Kleine Geschichte der IT: Elektronische Taschenrechner

Mit der Zeit wurden die "Maschinen" immer kleiner und schneller.

 

HP-35 (seit 1972): Der erste wissenschaftliche Taschenrechner – kompakt und genau.

Mit ihrem ersten Taschenrechner HP-35 brachte die Firma Hewlett-Packard im Jahr 1972 den weltweit ersten technisch-wissenschaftlichen Taschenrechner mit trigonometrischen, logarithmischen und Exponentialrechnungs-Funktionen auf den Markt. Entgegen den Erwartungen von HP wurde das Gerät zum großen Verkaufserfolg und leitete das Ende des damals in Wissenschaft und Industrie noch weit verbreiteten mechanischen Rechenschiebers als Standard-Rechenwerkzeug ein. Er war das erste Modell einer langen Reihe von meist programmierbaren Taschenrechnern des Unternehmens.[1]

Am 12. Juli 2007 wurde von Hewlett-Packard, zum 35-jährigen Jubiläum, das Nachfolgemodell HP 35s in den Handel gebracht.[2][1]

  

TI-57 (seit 1977): Taschenrechner mit Speicher für eigene Mini-Programme.

Der TI-57 ist ein programmierbarer wissenschaftlicher/technischer Taschenrechner von Texas Instruments. 

Er wurde am 24. Mai 1977 von Texas Instruments zeitgleich mit den beiden deutlich leistungsfähigeren Taschenrechnern TI-58 und TI-59 vorgestellt. Er ersetzte den SR-56.

Es gibt mehrere Nachfolgemodelle (TI-57 LCD) mit einer stromsparenden LC-Anzeige und einem nichtflüchtigen Speicher. Letztlich stellen sie aber einen Rückschritt dar, da sie deutlich langsamer sind und wesentlich weniger Speicher besitzen (49 Programmschritte oder 7 Datenregister).

Der Arbeitsspeicher umfasst 50 Programmschritte (00-49). Manche Tastenfolgen (von bis zu 4 Tasten) können vom Rechner auf einem einzigen Speicherschritt abgelegt werden, was Platz spart (Beispiel: INV 2nd Prd 0).

Zahlen können in 8 Datenregistern (0-7) abgelegt werden. Einige von diesen Registern werden auch für interne Operationen verwendet, so dass sie nicht immer beliebig benutzt werden können. Zum Beispiel ist das Register t identisch mit Register 7 und die beiden Register 5 und 6 werden bei komplexen Operationen mitverwendet.

Der Speicher ist flüchtig, d. h. der Inhalt des Programmspeichers und der Datenregister geht beim Abschalten des Rechners verloren. Durch eine undokumentierte Funktion kann der Rechner in einen Schlafmodus gesetzt werden, der nur noch den Speicher mit Strom versorgt.

  

HP-67 (seit 1976): Programme konnten auf Magnetkarten gespeichert werden.

Der HP-67 war ein programmierbarer Taschenrechner von Hewlett-Packard. Er erschien 1976 gleichzeitig mit dem funktionell identischen Tischrechner HP-97, der zusätzlich einen integrierten Thermodrucker hatte.
Die Modelle erweiterten die Produktpalette des Herstellers nach oben und richteten sich an erfahrene bzw. anspruchsvolle Benutzer aus Wissenschaft und Technik. Unter Verwendung der Technologie der Rechner der „Zwanziger“-Serie lösten sie den HP-65 ab und erweiterten dessen Funktionsumfang erheblich. Als Eingabemethode verwendeten die Rechner die umgekehrte polnische Notation (UPN).

Die beiden Modelle verfügten über einen vollständigen Satz technisch-wissenschaftlicher, statistischer und mathematischer Funktionen, indizierte Adressierung, einen eingebauten Kartenleser, Unterprogramme (3 Ebenen), 20 Labels, verbesserte Bearbeitung von Programmen (durch BST), 8 Vergleichsfunktionen, 4 Flags sowie erweiterte Index- und Schleifenkontrollbefehle. Die Tasten sind vierfach belegt, wobei sich im Unterschied zu den meisten anderen Modellen der Aufdruck der Zweit- und Drittfunktion vor der Taste befindet.

Der HP-67/97 verwendete 8 Bit breite Befehlswörter zur Speicherung der Programmanweisungen (HP-65: 6 bit). Dies ermöglichte durch die 256 möglichen Kombinationen, auch aus mehreren Tastenbetätigungen bestehende Befehle in einem einzigen Programmschritt zu speichern („fully merged keycodes“). Insgesamt standen 224 Programmschritte zur Verfügung, gegenüber nur 100 beim HP-65, was in der Praxis die drei- bis vierfache Kapazität bedeutete.

  

HP-28C (seit 1987): Rechnete auch mit Symbolen – ideal für komplizierte Gleichungen.

Mit HP-28C (ab 1987) und HP-28S (ab 1988) wurden zwei wissenschaftliche Taschenrechner von Hewlett-Packard bezeichnet. Es handelt sich um die Vorläufer der Modellreihen HP-39G, HP-48, HP-49 und HP-50.

Zu den wesentlichen Eigenschaften des HP-28C/S zählen:

Im Taschenrechner wird ein von HP entwickelter und von NEC Electronics produzierter HP-Saturn-Prozessor eingesetzt.

Das Design hat HP mit einem Klappmechanismus verknüpft, bei dem beide Teile des Gehäuses eine Bewegungsfreiheit erhalten, die der eines Buches mit Spiralbindung entspricht. In geschlossenem Zustand sind die Bedienelemente des Rechners geschützt. Der Deckel enthält eine zusätzliche alphanumerische Tastatur (...) und kann in geöffnetem Zustand sowohl neben dem Rechner liegen, als auch vollständig hinter den Rechner geklappt werden. In Letzterer Stellung können die üblichen rein numerischen Berechnungen durchgeführt werden, während der Rechner wie ein Taschenrechner einfacher Breite in der Hand gehalten wird.