Was mit einem lockeren Gespräch zwischen zwei Dozentinnen begann, entwickelte sich zu einem herausragenden Beispiel für praxisorientierte Lehre und kreative Innovationskraft an der Technischen Hochschule Rosenheim: Über 70 Studierende des Studiengangs Innenausbau setzten sich im Rahmen eines Semesterprojekts mit der Planung und Gestaltung eines Tiny Houses auseinander – und aus Ideen auf dem Papier wurde am Ende ein echtes Nullenergiehaus zum Anfassen.
Kreativität trifft Handwerk
Unter der Leitung der Dozentinnen Astrid Strasser und Elisabeth Seibt entwickelten die Studierenden in Zusammenarbeit mit der Firma Rottmüller Holzbau aus Thalacker bei Bad Aibling in Kleingruppen vielfältige Konzepte für ein reduziertes, nachhaltiges Wohnmodul. Gefordert war nicht nur ein durchdachtes Design, sondern auch die Verbindung von Ästhetik, Funktionalität, Energieeffizienz und Komfort auf engstem Raum.
Bei einer großen Abschlusspräsentation zeigten die Teams ihre Modelle, Zeichnungen und ausgearbeiteten Entwürfe – praxisnah, innovativ und auf hohem gestalterischem Niveau. Die besten drei Konzepte wurden von Rottmüller Holzbau prämiert. Doch Anerkennung verdienten alle Studierenden, die mit Engagement und Kreativität überzeugten.




Vom Entwurf zum gebauten Raum
Besonders erfreulich: Die Firma Rottmüller setzte in Kooperation mit dem Möbelhaus WEKO Rosenheim eine Kombination aus mehreren studentischen Konzepten in die Praxis um. Entstanden ist ein 12,6 Meter langes, 3,5 Meter breites und 3 Meter hohes Tiny House mit Passivhausstandard und Null-Energie-Bilanz – stilvoll eingerichtet und bereit für die Besichtigung.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ein zukunftsweisendes Wohnkonzept auf kleinstem Raum, das in den kommenden drei Monaten vor dem WEKO Möbelhaus in Rosenheim ausgestellt ist.
Begeisterung bei allen Beteiligten
Viele Studierende ließen es sich nicht nehmen, „ihr“ Projekt in realer Form zu erleben. Die Begeisterung war groß: „Es ist unglaublich, unsere Entwürfe jetzt als richtiges Haus zu sehen“, so eine Teilnehmerin. „Das motiviert uns total für unsere weitere Arbeit.“
Auch von Unternehmensseite kommt großes Lob: „Die Zusammenarbeit mit der TH Rosenheim war eine Bereicherung“, betonte Georg Rottmüller, Seniorchef des Holzbauunternehmens. „Das Projekt zeigt, welches Potenzial in kompaktem, nachhaltigem Wohnen steckt. Das Interesse ist groß – wir bieten regelmäßige Führungen und Fachberatung vor Ort an.“
Zukunft mit Perspektive
Dozentin Astrid Strasser zieht ein positives Fazit: „Uns war wichtig, dass die Studierenden nicht nur theoretisch arbeiten, sondern auch erleben, wie ihre Ideen Marktreife erlangen können.“ Der gebaute Prototyp überzeugt so sehr, dass sogar über eine Serienfertigung nachgedacht wird – ein klares Zeichen für die Relevanz von praxisnaher Lehre und angewandter Forschung an der TH Rosenheim.