Erste Ergebnisse beim Studienkolleg "Digitale Projekte in der Sozialen Arbeit" vorgestellt

Das Bild zeigt Studierende und Besucher bei der Projektmesse zum Studienkolleg digi.prosa an der TH Rosenheim.

Bei einer Transfermesse haben Studierende der TH Rosenheim einen Einblick in ihre Arbeiten im Rahmen des innovativen Studienkollegs digi.prosa (Digitale Projekte in der Sozialen Arbeit) gegeben. Die zwölf Projektteams beschäftigten sich in den vergangenen Monaten mit zentralen Fragen der Digitalisierung und deren Wechselwirkungen mit der Gesellschaft. Die Studierenden arbeiteten dabei mit Praxispartnern zusammen und erarbeiteten für sie konkrete Lösungen.

Bei den Projekten ging es zum Beispiel um die Erstellung eines Comic-Kurzvideos für den Sozialpsychiatrischen Dienst der Caritas, die Konzeption eines digitalen Schaukastens für die Jugendarbeit in der Gemeinde Raubling oder die Erstellung eines Informationskurses zu Sozialen Medien in einfacher Sprache für Menschen mit Beeinträchtigung für das Katholische Jugendsozialwerk München. „Die Studierenden haben gemeinsam mit den Praxispartnern Ideen umgesetzt, bei denen digitale Technik zum Einsatz kommt und der Nutzen der jeweiligen Zielgruppe im Mittelpunkt steht“, erläutert Projektleiterin Professorin Dr. Edeltraud Botzum von der Fakultät für Sozialwissenschaften am Campus Mühldorf am Inn.

Zwei unterschiedliche Welten ergänzen sich

Eine Besonderheit war die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Studiengängen Informatik und Soziale Arbeit. „Da sind sich zwei unterschiedliche Welten begegnet“, so Professor Dr. Reiner Hüttl, Dekan der Fakultät für Informatik. „Hier die logischen Denker mit einem hohen Maß an Kreativität, auf der anderen Seite empathische Kommunikatoren mit ausgeprägtem ethischem Bewusstsein – durchaus gegensätzlich, aber das hat sich im gemeinsamen Arbeiten wunderbar ergänzt“, betont Hüttl. Diese Ansicht teilen Professor Dr. Gerd Beneken, der das Studienkolleg seitens der Fakultät für Informatik begleitet hat, und Professorin Botzum als Verantwortliche bei den Sozialwissenschaften. „Unsere Erwartungen wurden sogar übertroffen“, sagen beide unisono.

„Informatiker sind gar nicht immer so verkopft“

Dass man sich zunächst etwas aneinander gewöhnen musste, geben Stefanie Steinherr und Dominik Gerhardinger gerne zu. Die Informatik-Studentin und der Student der Sozialen Arbeit waren Teil des fünfköpfigen Teams, das Menschen mit einer Behinderung mittels einer Broschüre einen einfachen Zugang zum Messaging-Dienst WhatsApp ermöglicht hat. „Es war spannend, die andere Sichtweise auf unsere Aufgabe kennenzulernen und dadurch die Bedürfnisse der Zielgruppe besser zu verstehen“, blickt Steinherr zurück. Gerhardinger ergänzt: „Es war eine tolle Erfahrung, gemeinsam eine Lösung umzusetzen, die wirklich gebraucht wird. Ich nehme auch mit, dass Informatiker gar nicht immer so verkopft sind, wie man denkt.“

Das Studienkolleg ist auf vier Jahre angelegt und wird vom Bayerischen Forschungsinstitut für Digitale Transformation gefördert. Im Herbst startet die zweite Projektrunde, die im Sommersemester 2024 umgesetzt wird.